Für HSV zu teuer Bayern verpflichten Olic
03.01.2009, 12:50 UhrBayern München war gerade erst im sonnigen Dubai gelandet, da konnte Uli Hoeneß schon die erste positive Nachricht des Jahres vermelden. Wie erwartet hat der deutsche Fußball-Meister Angreifer Ivica Olic vom Bundesliga-Konkurrenten Hamburger SV für die kommende Saison verpflichtet und damit schon vor dem Start in die Bundesliga-Rückrunde die Weichen für die Zukunft gestellt.
"Wir sind uns einig geworden. Es fehlen nur noch die Unterschriften unter den Vertrag", bestätigte Manager Uli Hoeneß kurz nach der Ankunft der Münchner im Trainingslager in Dubai. Der 29 Jahre alte Olic, dessen Vertrag beim HSV ausläuft, wechselt zum 1. Juli ablösefrei an die Isar und erhält einen Dreijahresvertrag bis zum 30. Juni 2012. Der soll ihm nach Medienberichten ein fürstliches Gehalt von vier Millionen Euro pro Jahr bescheren. Da Olic zudem ablösefrei zu haben war, soll der Kroate zusätzlich ein Handgeld in Millionenhöhe bekommen.
"Wir sind überzeugt davon, dass Ivica wunderbar zu unseren beiden Stürmern Luca Toni und Miroslav Klose passt", hatte FCB-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge zuletzt bereits betont.
"Sehr wichtige persönliche Entscheidung"
Olic, der im Januar 2007 für 2,5 Millionen Euro von ZSKA Moskau nach Hamburg gewechselt war, sprach beim Trainingsauftakt der Hamburger von einer "sehr wichtigen persönlichen Entscheidung". Er werde aber bis zum Sommer "alles dafür geben, dass ich mich mit einem Titel aus Hamburg verabschieden kann".
In der laufenden Saison erzielte der Leistungsträger in 25 Pflichtspielen 12 Tore, weitere acht bereitete er vor. Die stolze Quote dürfte es Sportchef Dietmar Beiersdorfer schwermachen, einen geeigneten Nachfolger zu finden. Ein Tauschgeschäft mit Podolski, dessen Vertrag in München erst 2010 ausläuft, ist wohl zu teuer.
Zu teuer für den HSV
Der HSV hatte alles versucht, Olic zu halten, von einem Drei-Millionen-Gehalt war die Rede. Bayern bot mehr, angeblich auch Juventus Turin. "Wir können und wollen nicht für einen einzigen Spieler unser Gehaltsgefüge total durcheinanderbringen", hatte HSV-Chef Bernd Hoffmann stets betont. Womöglich werden die Hamburger bei der Suche nach einem Olic-Nachfolger wieder in Russland fündig: Als ein Kandidat wird Mittelstürmer Pawel Pogrebnjak von Zenit St. Petersburg gehandelt - aber billig ist auch der nicht.
Heute reiste der 61-malige kroatische Nationalspieler (11 Tore) mit dem HSV ins Trainingslager nach Dubai, wo es noch keinen Kontakt zu seinen neuen Kollegen geben wird. Allerdings treffen beide Teams am 30. Januar zum Rückrundenauftakt in Hamburg aufeinander.
Darauf will Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann den Rekordmeister in Dubai intensiv vorbereiten. Am Morgen waren die Bayern mit einer Chartermaschine ins sonnige Emirat am Persischen Golf gekommen, wo derzeit Temperaturen von über 20 Grad Celsius herrschen.
Podolski kommt nach
Nicht mit an Bord waren die Südamerikaner Martin Demichelis, Lucio, Breno, Jose Sosa und Ze Roberto, die direkt aus ihrer Heimat nach Dubai anreisten, sowie Lukas Podolski. Den abwanderungswilligen Nationalspieler plagt ein grippaler Infekt. Er soll am Montag nach Dubai kommen.
Probleme hat auch Talent Toni Kroos. Der 18-Jährige kehrte mit einer Bänderverletzung im Sprunggelenk aus dem Urlaub zurück. Kroos reiste zwar nach Dubai mit, muss zunächst aber mit dem Training aussetzen.
Dafür konnte Klinsmann erstmals Leihgabe Landon Donovan vom US-Klub Los Angeles Galaxy beim FC Bayern begrüßen. Der Stürmer wird zunächst bis zum 15. März das Trikot mit der Nummer 13 tragen. "Der Junge ist heiß, er will sich hier beweisen", sagte Klinsmann, der sich nach einer 19-tägigen Pause selbst voller Tatendrang präsentierte: "Es macht Spaß, die Gesichter wiederzusehen und jetzt loszulegen."
Die Vorbereitung in Dubai betrachtet der frühere Bundestrainer als "schöne Abwechslung. Das stimuliert die Spieler, weil es ein anderes Umfeld ist."
Fitness und Taktik
In der ersten Trainingswoche will Klinsmann "die Grundlagen im Fitnessbereich schaffen". Auch das Thema Taktik soll bereits eine wichtige Rolle einnehmen: "Wir wollen auch in den Fußballeinheiten wieder Tempo aufnehmen, und am Ende haben wir ja auch noch zwei Spiele."
Die Bayern, die zuletzt 16 Pflichtspiele in Folge ohne Niederlage geblieben waren und bereits zum fünften Mal in Dubai Station machen, sind bis zum 12. Januar auf der Golf-Halbinsel unterwegs. Am 10. Januar bestreitet der deutsche Meister in Abu Dhabi sein erstes Testspiel gegen Al Jazeera. Am 12. Januar steht im saudi-arabischen Jeddah noch eine Partie gegen Al Wheda auf dem Programm.
Quelle: ntv.de, sid, dpa