"Kaiser" bald auch Präsident? Beckenbauer für Blatter?
14.11.2001, 12:08 UhrNach der WM 2006, so hat Franz Beckenbauer kürzlich verkündet, werde er Berge besteigen und sonst nicht mehr viel tun. Beobachter glauben jedoch, dass der Kaiser nach der Weltmeisterschaft in Deutschland sein Zepter in Zürich, dem Sitz des Weltfußballverbandes Fifa schwingen wird.
Beckenbauer dementiert solche Ambitionen vehement. Der 56-Jährige war jedoch nie dafür bekannt, seine ehrgeizigen Ziele öffentlich zu machen.
Er wollte nicht Teamchef werden, er wollte nicht Trainer des FC Bayern werden, er wollte nicht Präsident werden - doch als die Not immer größer wurde und der Druck immer heftiger, ließ er sich nach intensiven Bitten dann doch immer erweichen.
In einem Interview mit dem Berliner Tagesspiegel hat Beckenbauer unlängst zugegeben, eines der Motive, das ihn zu immer neuen Dingen treibt, sei Eitelkeit - nicht Geldsucht. Was bleibt einem eitlen Mann, der die WM 2006 nach Deutschland geholt hat, der dann sechs Jahre lang Präsident des Organisationskomitees gewesen ist, der seinem Verein ein neues Stadion gebaut hat?
Die Berge. Die Stille. Die Leere. Das Nichts. Das würde zu einem, Franz Beckenbauer, wie man ihn bisher kennen gelernt hat nicht so recht passen. Die Konstellation ist günstig. Fifa-Boss Joseph Blatter hat mehrfach versichert, er wolle nach zwei Amtszeiten 2006 aufhören. Das einzige Argument gegen Franz Beckenbauer als Fifa-Präsident ist, dass die Not bei der Suche nach qualifiziertem Personal beim Weltverband noch nicht groß genug ist.
Quelle: ntv.de