Boris Becker und Michael Stich haben den Berliner Fans Altherrentennis präsentiert, und die Zuschauer waren begeistert.

Bei Beckers 7:5, 6:4-Erfolg im ansehnlichen Duell der beiden Wimbledonsieger kam angesichts fehlender Nachfolger der beiden Rentner Wehmut auf. „Seine Technik war da, das war ja nicht zu glauben. Noch ein paar Wochen Training, und er ist wieder top. Ich war froh, dass sein Aufschlag nicht so kam“, sagte Becker über Stich.

„Es hat Riesenspaß gemacht. Dafür, dass ich fünf Jahre nicht gespielt habe, war Boris manchmal ein bisschen zu schnell“, kommentierte Stich. Ein gemeinsames Doppel im Daviscup-Abstiegsspiel gegen Venezuela im kommenden Monat schloss Kapitän Stich nach der Partie aus.

Während ihrer Profi-Karrieren hatten sich die Doppel-Olympiasieger von 1992 zwölf Mal gegenüber gestanden, acht Begegnungen gewann Becker. Im Wimbledonfinale am 7. Juli 1991 hatte Stich dem Leimener jedoch dessen schmerzlichste Niederlage zugefügt und ihm den vierten Triumph in seinem „Wohnzimmer“ verwehrt.

7.000 Zuschauer auf dem seit längerem ausverkauften Centre Court des LTTC Rot-Weiß im Berliner Grunewald spendeten um 15.13 Uhr stehend Ovationen, als die beiden großen deutschen Tennisspieler den Platz betraten. Becker wirkte unter dem Jubel fast nachdenklich, Stich strahlte dagegen und genoss seinen ersten Auftritt seit seinem zu frühen Karriereende 1997 sichtlich.