Tennis / San Jose Becker verpasst Finale
18.02.2007, 11:36 UhrBenjamin Becker hat seinen Daviscup-Frust in der Sonne Kaliforniens eindrucksvoll besiegt. Doch das erste Finale seiner noch jungen Karriere als Tennisprofi hat der Mettlacher auch im dritten Anlauf verpasst.
Eine Woche nach seinen verpatzten Debüt-Einzeln beim Daviscup-Sieg gegen Kroatien unterlag der 25-Jährige trotz wieder couragierter Leistung im Halbfinale des Turniers in San Jose dem Kroaten Ivo Karlovic mit 6:7 (5:7), 5:7. Wie schon vor zwei Wochen in Delray Beach klappte es auch am Samstag (Ortszeit) nicht mit dem Einzug ins Endspiel, das Karlovic gegen Andrew Murray bestreitet. Der Brite setzte sich überraschend mit 7:6 (10:8), 6:4 gegen den topgesetzten Andy Roddick aus den USA durch.
"Karlovic hat unglaublich serviert", sagte der von der Gewalt der Aufschläge seines Gegenübers beeindruckte Becker. So etwas habe er in seiner erst zweijährigen Laufbahn als Tennisprofi noch nicht erlebt. "Nur wenn man vier Mal super returniert und alles vorausahnt, hat man überhaupt eine Chance, ihm den Aufschlag abzunehmen. Aber da gehört viel Glück dazu." Das freilich fehlte dem stark auftrumpfenden Daviscup-Neuling gegen Karlovic, der mit 27 weiteren Assen seine Turnierbilanz auf 87 schraubte.
"Mein starker Aufschlag war der Schlüssel zum Sieg", bekannte Karlovic, der in der vorigen Woche verletzt auf die Daviscup-Partie gegen Deutschland verzichtet hatte. Mal hämmerte er ihm seine Aufschläge mit 225 Stundenkilometern vor die Füße, dann wieder schlug er sie kräftig angeschnitten und platziert über das Netz.
Nur im ersten Spiel der Partie hatte Becker überhaupt eine Chance zum Break. Danach gewann Karlovic 71 Prozent der Punkte auf seinen ersten Aufschlag - Becker brachte es in dieser Kategorie auf 50 Prozent. Da Karlovic überdies mehr als passabel returnierte, war die neuerliche Vorschlussrunden-Niederlage des deutschen Hoffnungsträgers nicht einmal unverdient. Dennoch durfte Becker mehr als zufrieden zum nächsten Turnier nach Memphis reisen. Nicht zuletzt, weil er auf seine sieglose Premiere im Daviscup mit einer starken Leistung geantwortet hat.
Quelle: ntv.de