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Real "mistet aus" Beckham erstes Opfer

Die "Galaktischen" räumen das Feld. Nach Luis Figo und Zinedine Zidane wird auch David Beckham das kriselnde Real Madrid verlassen. Dies gab Reals Sportdirektor Predrag Mijatovic am Mittwoch dem italienischen Sender Sky Italia Television bekannt. "Wir werden den im Sommer auslaufenden Vertrag mit Beckham nicht verlängern." Der Ex-Kapitän der englischen Nationalelf hatte die Absicht erklärt, bei Real bleiben und seine Karriere in Madrid beenden zu wollen.

Der 31-Jährige hatte nach Presseberichten jedoch verlangt, seine millionenschweren Werbeeinnahmen für sich behalten zu dürfen und nicht mit Real teilen zu müssen. Der einstige Weltklasse-Spieler war 2003 nach einem monatelangen Ablösepoker für 35 Millionen Euro von Manchester United nach Madrid gewechselt, konnte dort mit den "Königlichen" aber keinen Titel gewinnen. Für Real-Trainer Fabio Capello ist Beckham nur noch zweite Wahl. Er war zuletzt mit Profi-Clubs in den USA in Verbindung gebracht worden.

Bei den Madrilenen, die im Achtelfinale der Champions League auf den FC Bayern München treffen, steht ohnehin ein Ausverkauf von Stars an. Der Club will spätestens bis zum Sommer etwa ein Dutzend hoch bezahlter Kicker abgeben. Nach drei Jahren ohne Titel wollen sie auch vor den "Heiligen Kühen" im Kader nicht mehr Halt machen.

Saudis buhlen um Ronaldo

In Madrid zirkulieren "Abschusslisten" von Spielern, von denen Real sich lieber heute als morgen trennen möchte. An der Spitze soll Torjäger Ronaldo rangieren, den die Madrilenen buchstäblich in die Wüste schicken könnten. Um den Brasilianer wirbt der saudi-arabische Club Al-Ittihad. Nach Angaben des Sportblatts "As" wollen die Saudis 20 Millionen Euro locker machen.

In Dschidda könnte der Torjäger mit seinem früheren Teamkameraden Figo ein Wiedersehen feiern, der im Sommer von Inter Mailand nach Al-Ittihad wechseln wird und mit dem Ronaldo schon beim FC Barcelona und bei Real in einer Elf gestanden hatte. Jedoch fällt es schwer, sich den lebenslustigen Ronaldo im sittenstrengen islamischen Königreich vorzustellen, in dem unverheiratete Paare nicht zusammenleben dürfen und Frauen Kopftuch und lange schwarze Gewänder tragen müssen.

"Heiligtum" Raul nicht sicher

Mijatovic teilte mit, dass Antonio Cassano sich einen neuen Verein suchen kann. Der Italiener, der sich bei Real als Fehleinkauf erwies, wird wohl in seine Heimat zurückkehren. Auch der erst zu Saisonbeginn verpflichtete Brasilianer Emerson und der Malier Mahamadou Diarra, mit 26 Millionen Euro der teuerste Neuerwerb der Saison, sollen schon wieder zum Verkauf stehen. Selbst Ral wird geführt auf einigen dieser "Abschusslisten". Allerdings kann sich kaum jemand vorstellen, dass Real ausgerechnet den Fußballer verhökert, der nach 13-jähriger Vereinszugehörigkeit beinahe zu einem "Heiligtum" geworden ist.

Bei Real müssen aber nicht nur die Spieler um ihre Jobs fürchten. Auch der Stuhl des Trainers wackelt. Nach Angaben des Sportblatts "Marca" ist das Punktspiel am Sonntag gegen Real Saragossa ein "Schicksalsspiel" für Capello. Das Blatt sieht Reals Ex-Trainer Vicente del Bosque als möglichen Nachfolger. Eine Entlassung Capellos würde die Madrilenen allerdings 15 Millionen Euro kosten.

Mit Kater zum Training

Die desaströse Bilanz der letzten drei Jahre: Real verschliss drei Präsidenten und fünf Trainer, holte 18 neue Spieler und gab dafür 300 Millionen Euro aus, gewann aber nicht einen einzigen Titel.

Zu allem Überfluss hat der Club auch noch ein "Alkoholproblem". Mijatovic bestätigte indirekt Berichte, wonach mehrere Spieler nach durchfeierter Nacht mit einem Kater zum Training erschienen und nach Alkohol rochen. Einer von ihnen soll Brasiliens Jungstar Robinho gewesen sein. Laut "El Mundo" soll Real in Erwägung ziehen, seine Profis nach dem Vorbild englischer Clubs nachts überwachen zu lassen.

Quelle: ntv.de

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