Freiburg aus der Mini-Krise Befreiungsschlag für Hertha
29.02.2004, 20:13 UhrAusgerechnet "Sorgenkind" Marcelinho hat Hertha BSC neue Hoffnung im Abstiegskampf beschert. Der seit Monaten in der Formkrise steckende Brasilianer avancierte beim 3:1 (1:0)-Erfolg bei Hannover 96 zum umjubelten Matchwinner der Berliner, die mit dem dritten Sieg aus den letzten vier Spielen die Bundesliga-Abstiegsränge verließen. Die Führung durch Marcelinho (44.) glich zwar Clint Mathis (67.) noch aus, doch dann sorgten Giuseppe Reina (78.) und Marcelinho (81.) mit einem Doppelschlag für den dritten Auswärtssieg.
"Es war ein ganz wichtiges Spiel für mich. Ich freue mich unheimlich über die Tore, und dass ich der Mannschaft helfen konnte", sagte Marcelinho. "Seine Tore waren sensationell. Das hat er gebraucht", freute sich Reina mit dem Kollegen. "Wir haben nach der Heimniederlage gegen Frankfurt die richtige Reaktion gezeigt", meinte Nationalstürmer Fredi Bobic nach dem Sieg an ehemaliger Wirkungsstätte, warnte aber zugleich: "Der Abstiegskampf geht für uns bis zum letzten Spieltag weiter."
Der Führungstreffer von Marcelinho war der erste und einzige Torschuss eines Spielers in der ersten Halbzeit. In der zweiten Halbzeit waren die Berliner bei ihren Kontern weitaus gefährlicher als die umständlich angreifenden Gastgeber, die aber dennoch durch einen Fernschuss von Mathis zunächst ausglichen. Die Berliner hatten haufenweise Chancen zum Sieg, gingen zunächst aber fahrlässig mit den Möglichkeiten um. Reina umspielte gleich zweimal Ziegler, brachte aber beide Male nicht den Ball im leeren Tor unter. Bobic scheiterte freistehend am reaktionsschnellen Ziegler, Marcelinho traf nur den Pfosten. Danach machten es beide besser und sorgten für große Erleichterung im Berliner Lager.
Freiburg – Kaiserslautern 1:0
Levan Zkitischwili hat den SC Freiburg aus der Mini-Krise und in das gesicherte Mittelfeld der Fußball-Bundesliga geschossen. Mit seinem Foulelfmeter-Tor in der 83. Minute sorgte der georgische Nationalspieler am Sonntagabend für den hochverdienten 1:0 (0:0)-Erfolg über den 1. FC Kaiserslautern. Vor 24.500 Zuschauern im nicht ganz ausverkauften Dreisam-Stadion feierten die Hausherren nach zuvor drei erfolglosen Spielen endlich wieder einen "Dreier".
Die Gäste, die neben den Punkten auch Jos Dominguez durch eine Gelb-Rote Karte wegen Schiedsrichter-Beleidigung verloren (35.), blieben durch diese Niederlage in den Abstiegsrängen hängen.
Auch ohne den überraschend auf die Reservebank verbannten Zlatan Bajramovic startete die Breisgau-Elf gegen die ohne sechs verletzten und einen gesperrten Spieler angetretenen Lauterer sehr schwungvoll. Und den Gastgebern boten sich gegen die abwartend agierenden Pfälzer gleich gute Chancen.
Als die Gäste die Partie gerade offener gestalten konnten, schwächten sie sich selbst. Dominguez kassierte für einen Trikot-Zuper zurecht Gelb und anschließend sofort die Ampelkarte, weil er Schiedsrichter Uwe Kemmling (Kleinburgwedel) dafür Beifall klatschte. In Unterzahl bot sich dem seit Wochen torlosen Miroslav Klose (43.) zwar die Chance zum 0:1, doch er setzte seinen Kopfball zu hoch an.
Nach dem Wechsel verstärkte der SCF gegen die dezimierten Pfälzer den Druck. Ihm fehlten jedoch die geeigneten Mittel, um die kompakte Abwehr des Gegners zu knacken. Chancen von Berner (50.) und Antar (58./69.) entsprangen ebenso Einzelaktionen wie ein Lattenknaller von Soumaila Coulibaly (67.) in dessen 100. Spiel für die Freiburger.
Nach einem Konter hätte Klose beinahe getroffen, doch sein Kopfball klatschte ebenso gegen den Pfosten (75.) wie Iashwilis Schuss (89.).
Quelle: ntv.de