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DEB-Profis spielen um Verträge Bei Olympia ein Held, in der NHL ein Nobody

Nach den Olympischen Spielen buhlten fünf Klubs um Dominik Kahun.

Nach den Olympischen Spielen buhlten fünf Klubs um Dominik Kahun.

(Foto: imago/Sven Simon)

Bei den Olympischen Winterspielen gewinnt das deutsche Eishockey-Team sensationell die Silbermedaille. Doch in der besten Liga der Welt, der NHL, sind die Spieler weitgehend unbekannt. Das wollen Dominik Kahun und Yasin Ehliz ändern.

Kahun ist einer von sechs Deutschen, die bei den Rookie-Turnieren der NHL-Klubs um eine Chance in der besten Eishockey-Liga der Welt kämpfen. Sein Olympia-Teamkollege Yasin Ehliz spielt bei den Calgary Flames vor, Nationalspieler Frederik Tiffels unternimmt einen neuen Anlauf bei den Pittsburgh Penguins, der Düsseldorfer Maximilian Kammerer versucht sich beim Meister Washington Capitals, der Berliner Leon Gawanke läuft für die Winnipeg Jets auf, und Youngster Dominik Bokk will zeigen, warum ihn die St. Louis Blues im Sommer in der ersten Draftrunde auswählten.

Sie alle eint der Traum von der NHL. Die besten Chancen dürfte Kahun haben, um den nach dem sensationellen Olympia-Erfolg gleich fünf Klubs buhlten. "Mein Ziel ist es, direkt in die NHL zu gehen", sagt der Mittelstürmer, der in Traverse City mit den Blackhawks-Talenten unter anderem auf Bokk und St. Louis trifft. Bei der WM in Dänemark gab es schon den ersten Kontakt mit seinen künftigen Mannschaftskollegen. US-Kapitän Patrick Kane hieß ihn beim Handshake nach dem Spiel willkommen. "Er hat gesagt: Welcome to Chicago", berichtet Kahun. Er war schon im Sommer in den USA, um sich vorzustellen. "Ich kenne sie aus dem Fernsehen, sie kennen mich nicht", sagt er.

"Es wird brutal schwer"

Für den Stürmer, dreimal in Folge mit Red Bull München deutscher Meister, ist es der zweite Anlauf. Vor vier Jahren, als sein Freund und langjähriger Mannheimer Jungadler-Kollege Leon Draisaitl als drittbestes Talent seines Jahrganges ausgewählt wurde, wollte Kahun niemand haben - weil er zu klein und zu schmächtig war. Jetzt, mit der Erfahrung von 51 A-Länderspielen und 206 DEL-Partien, fühlt er sich stark genug für eine mittlerweile jüngere und schnellere NHL: "Wenn ich die Scheibe unter Kontrolle habe, ist es schwer, mich zu stoppen."

Außenstürmer Ehliz ist ein noch später Berufener. Der langjährige Nürnberger hat mit 25 dank der Silbermedaille von Pyeongchang einen Vertrag in Calgary bekommen. In zwei Duellen mit den Talenten der Edmonton Oilers muss er sich die Teilnahme am eigentlichen Trainingscamp der Flames erkämpfen. "Es wird brutal schwer", sagt Ehliz, "aber ich gebe Vollgas." Schafft er es nicht sofort in die NHL, geht es in die unterklassige AHL.

Dieses Schicksal kennt der Kölner Tiffels schon. Den Shootingstar der Heim-WM 2017 schob Pittsburgh im vergangenen Jahr kurz vor dem Saisonstart ins Farmteam ab. Jetzt versucht er ein zweites Mal, ins Team um Superstar Sidney Crosby zu kommen. Nur geringe Chancen dürfte auch Kammerer in Washington haben, zu Alexander Owetschkin und Co. vorzustoßen.

Noch nicht reif für die NHL sind die Junioren-Nationalspieler Gawanke und Bokk. Verteidiger Gawanke wird nach dem Rookie-Turnier wieder beim Juniorenteam Cape Breton Screaming Eagles erwartet. Und Bokk plant ein weiteres Jahr bei den Vaxjö Lakers in Schweden.

Quelle: ntv.de, Thomas Lipinski, sid

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