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Unfall für "Schumi I" Beifall für "Schumi II"

Michael Schumacher schaffte in Hockenheim das Kunststück, in einem Rennen zwei Mal auszuscheiden. Sein Bruder Ralf errang dagegen beim Großen Preis von Deutschland den Sieg. Der BMW-Williams-Pilot wurde seiner Favoritenrolle voll gerecht und errang unter dem tosenden Beifall der deutschen Motorsport-Fans seinen dritten Grand-Prix-Triumph nach Imola und Montreal.

Der große Bruder musste seinen Ersatz-Ferrari vor mehr als 100.000 Zuschauern in der 24. von 45 Runden mit technischen Problemen abstellen.

Zuvor war der Weltmeister bereits nach dem ersten Start bei einem Crash in Runde eins nicht mehr unter den aktiven Teilnehmern des Rennens. Der rote Renner konnte keine Fahrt aufnehmen. Der von Startplatz 16 los gefahrene Brasilianer Luciano Burti fuhr mit seinem Prost-Acer auf den Ferrari des Kerpeners.

Die Rennleitung brach das Rennen ab und entschied auf Neustart. Doch auch bei seinem zweiten Versuch im Ersatzwagen hatte der Weltmeister nur unwesentlich mehr Glück. Der Führende in der Fahrerwertung hat trotzdem beim nächsten Rennen in Budapest erstmals die Möglichkeit, seinen vierten WM-Titel zu sichern.

Er profitierte auf der Rennstrecke in der Kurpfalz vom Ausscheiden von David Coulthard und dessen Teamkollegen Mika Häkkinen auf McLaren Mercedes.

Dadurch führt Schumacher nach dem zwölften von 17 WM-Läufen weiterhin mit 37 Punkten vor Coulthard (84:47).

Die WM-Rechnung ist denkbar einfach: Gewinnt Schumi in Ungarn, steht er uneinholbar als alter und neuer Weltmeister fest. Sollte Coulthard in Budapest nicht wenigstens Vierter werden (drei Punkte), würde dem Deutschen sogar ein zweiter Platz reichen.

Überglücklich war Ralf Schumacher, der in einem verrückten Rennen nie die Übersicht verlor und nach 45 Runden überlegen mit 46, 1 Sekunden vor Ferrari-Pilot Rubens Barrichello (Brasilien) und Ex-Champion Jacques Villeneuve (Kanada) gewann.

Er profitierte dabei allerdings auch vom Pech seines Teamkollegen Juan Montoya (Kolumbien), der erstmals auf der Pole Position des Trainingsschnellsten gestanden hatte, dann aber nach einem völlig missglückten Boxenstopp die Führung verlor und wenig später mit einem technischen Defekt ausschied.

Insgesamt kamen nur zehn Autos ins Ziel, zu den Ausfall-Opfern gehörte auch der Mönchengladbacher Nick Heidfeld, der bereits in der ersten Runde nach dem Neustart von Jaguar-Pilot Pedro de la Rosa (Spanien) abgeschossen worden war.

Quelle: ntv.de

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