Draisaitl trifft bei Blamage Beim "Karneval der Enttäuschung" entgleist der Oilers-Zug
12.10.2023, 14:58 Uhr
Bei den Ringeinlagen waren die Oilers, hier Vincent Desharnais, immerhin obenauf.
(Foto: picture alliance/dpa/The Canadian Press/AP)
Herber Dämpfer für die großen Ambitionen: Leon Draisaitl und die Edmonton Oilers gehen beim Saisonstart in der NHL unter. Da hilft auch der Treffer des deutschen Superstars nicht. Die Presse fällt über die selbst ernannten Stanley-Cup-Favoriten her.
So richtig freuen konnte sich Leon Draisaitl nicht. Nur kurz klatschte der deutsche Eishockey-Star nach seinem ersten Tor der neuen NHL-Saison mit seinen Teamkollegen ab, die Ernüchterung bei den Edmonton Oilers war bereits in dieser 29. Minute groß. Vier Tore hatten die Kanadier im Gastspiel bei den Vancouver Canucks schließlich schon schlucken müssen. Am Ende stand für Draisaitl und Co. gar ein blamables 1:8 zu Buche.
"Wir haben heute ein Ei gelegt", sagte Trainer Jay Woodcroft nach dem miserablen Saisonstart seiner Mannschaft und bilanzierte: "Jeder einzelne. Nicht gut genug." Der Auftritt der Oilers habe einem "Zugunglück" geglichen, titelte die "Edmonton Sun", einem "Karneval der Enttäuschung".
Dabei haben sich Edmonton und Draisaitl für diese Spielzeit viel vorgenommen. Zweimal waren die Oilers zuletzt in den Playoffs am späteren Champion gescheitert, in dieser Saison soll alles anders werden. Der Gewinn des Stanley-Cups, betonte Draisaitl zuletzt, sei das "ultimative Ziel".
"Solche Nächte gibt es"
Von derartigen Ambitionen war zum Auftakt gegen die nicht unbedingt hoch gehandelte Mannschaft aus Vancouver jedoch kaum etwas zu sehen - entsprechend hart ging auch die Presse mit den Spielern ins Gericht. Wie "ein Haufen Jungs, die sich gerade erst auf dem Parkplatz getroffen haben", hätten diese sich präsentiert, schrieb "Sportsnet Canada".
Tatsächlich traten bei den Oilers altbekannte Fehler zutage. Die Defensive etwa entpuppte sich ohne den noch immer verletzten Stabilisator Mattias Ekholm als gewohnte Schwachstelle, gerade in Unterzahl hatte Edmonton den vom Viefachtorschützen Brock Boeser angeführten Canucks nichts entgegenzusetzen. Im Vergleich blieb das kongeniale Sturmduo der Oilers mit Draisaitl und Connor McDavid auffällig blass.
Er sei "nicht sicher, wie ich diesen Saisonstart erklären soll", haderte McDavid im Anschluss. Gemeinsam mit Draisaitl hatte der wohl beste Eishockey-Spieler der Welt in der vergangenen Saison unglaubliche 281 Punkte gesammelt. Noch bleibt den beiden angesichts der 82 Spiele umfassenden Saison genug Zeit. Zumal die Mannschaft aus dem Start "viele Lehren ziehen" könne, wie McDavid beteuerte: "Es ist scheiße, dass das gleich im ersten Spiel des Jahres passiert, aber solche Nächte gibt es." Zur Gewohnheit sollten sie für die Edmonton Oilers aber nicht werden.
Quelle: ntv.de, sue/sid