Die historische NFL-Ehe zwischen Bill Belichick und den New England Patriots ist vorbei. Der Erfolgstrainer verlässt das Team in gemeinsamem Einvernehmen, nachdem er in 24 Spielzeiten überragende Triumphe mit Tom Brady und Co. gefeiert und eine Dynastie aufgebaut hatte.

Trainer-Urgestein Bill Belichick und seine New England Patriots trennen sich nach bemerkenswerten 24 gemeinsamen Spielzeiten und beenden damit eine in der NFL-Geschichte beispiellose Erfolgszeit, die sechs Super-Bowl-Titel umfasste. Das bestätigten übereinstimmende Berichte aus US-Medien, die sich auf Quellen aus der Football-Liga berufen.

Patriots-Eigentümer Robert Kraft und der 71-jährige Belichick kamen demnach zu der gemeinsamen Entscheidung nach mehreren Gesprächen in dieser Woche. Die Patriots hatten zuvor die Saison 2023 mit einer Bilanz von nur vier Siegen bei 13 Niederlagen beendet und damit zum ersten Mal seit Belichicks erster Saison im Jahr 2000 den letzten Platz in der AFC East eingenommen. Die Bilanz von 4:13 war das schlechteste Ergebnis in Belichicks 29-jähriger Trainerkarriere. Außerdem verpasste New England zum dritten Mal in den vergangenen vier Spielzeiten die Playoffs.

Der TV-Sender ESPN berichtete mit Bezug auf Quellen, die mit den Gesprächen zwischen Kraft und Belichick vertraut sind, dass es keine Konflikte oder Meinungsverschiedenheiten zwischen den Parteien gab und dass die produktiven Gespräche am Ende zu einer beiderseitigen Entscheidung führten, mit der beide Seiten zufrieden waren.

Noch 14 Siege für Belichick zum Rekord

Die miserable Saison 2023 erwies sich als der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte und die historisch erfolgreiche Karriere des Cheftrainers beendete. Die Patriots hatten vor Belichicks Zeit keinen einzigen Super Bowl gewonnen. Unter dem Coach, der zusammen mit Superstar-Quarterback Tom Brady ein gefürchtetes Duo bildete, gewannen sie gleich sechs Meisterschaften innerhalb von 18 Jahren. Eine Dynastie, wie es sie in der NFL noch nie gegeben hatte. 2004 und 2005 gelang es den Patriots und ihrem Star-Trainer als erst siebtem Team in der gesamten Liga-Historie, zwei Titel hintereinander zu feiern. In der Ära nach Brady, die mit der Saison 2020 begann, ging es mit der Franchise jedoch bergab.

Auf der Pressekonferenz nach der jüngsten Pleite am vergangenen Sonntag hatte Belichick von einem "enttäuschenden Abschluss" und einem "enttäuschenden Jahr für uns alle" gesprochen. In seinem letzten Spiel hatten die Patriots mit 3:17 gegen die New York Jets verloren und dabei nicht einmal einen Touchdown erzielt. Die Niederlage war Belichicks 178. als Coach, einschließlich der Playoffs. Mit 333 Siegen ist er nur noch 14 Erfolge davon entfernt, den Rekord des Hall of Fame-Trainers Don Shula von 347 Siegen, einschließlich der Playoffs, zu erreichen. Hinzu kommen 31 Playoffs-Siege in 44 Playoffs-Spielen und neun Super-Bowl-Partien - die höchsten Zahlen für einen Trainer in der Historie der NFL.

Die historische Ehe zwischen den Patriots und Belichick ist vorbei. Ob der von vielen respektiert und gefürchtete, aber nicht immer beliebte Erfolgscoach bei einem anderen Team anheuert, ist bisher noch nicht übermittelt. Wen New England als Nachfolger der Franchise-Ikone verpflichtet, wird auch mit Spannung beobachtet werden.