Sport

Unterstützung für Hilfswerk Berger "gesund" und dankbar

Eine solche Angst wie vor seiner Darmkrebs-Operation hatte Alemannia Aachens Trainer Jörg Berger nur bei seiner Flucht 1979 aus der DDR verspürt, als er mit falschem Pass auf den Namen Gerd Penzel über Jugoslawien nach Deutschland kam. Das Haus verlassend, wusste er nicht, ob er noch einmal zurückkommt.

Doch alles ist gut gegangen, o Wunder, und in Höchstgeschwindigkeit. Nun fühlt sich der Ex-Juniorenauswahltrainer der DDR "wieder völlig gesund" und will Weihnachten im Kreis der Familie feiern sowie im Januar bereits in sein Traineramt zurückkehren.

„Ich habe Riesenglück gehabt. Bei der sechsstündigen Operation sind 30 Zentimeter Darm entfernt worden, und es gibt im Körper keine weitere Streuung“, sagte der gebürtige Sachse und hielt nicht damit hinterm Zaum, dass ihm die rund vier Wochen Ungewissheit eine „neue Lebenseinstellung“ vermittelt haben: „Heute sehe ich viele Dinge anders, die man vorher als Selbstverständlichkeit angesehen hat. Sieben Tage lang hatte ich Angst, und fragte mich: In welchem Stadium ist der Krebs?“

Nun beginnen die Reha-Maßnahmen an einem geheimgehaltenen Ort. Einer Chemotherapie muss sich Berger nicht unterziehen. „Der Professor hat mir gesagt, wie viel Glück ich gehabt habe. Im Jahr erkranken 50.000 Menschen in Deutschland an Darmkrebs, 35.000 davon sterben. Vor allem die, die zu spät einen Arzt aufgesucht haben."

Noch einmal „von der Schippe“ gesprungen zu sein, dürfte das Leben in der Tat in anderem Licht erscheinen lassen. Berger, der inzwischen wieder auf das Fahrrad-Ergometer steigt, ist seinen behandelnden Ärzten Prof. Diel und Prof. Hölscher von der Uniklinik Köln dankbar. Und belässt es nicht nur bei Worten.

„Ich habe versprochen, dass ich den Aufbau eines Hilfswerks für Krebskranke in dieser Klinik finanziell unterstützen werde ", erklärte Berger, der überdies angesichts der vielen Genesungsbekundungen nicht nachvollziehen wollte, „dass man vom kalten und brutalen Fußball-Geschäft spricht.“

Quelle: ntv.de

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