Der erste Meistertitel nach 78 Jahren soll den Profis von Hertha BSC auch finanziell versüßt werden. Gewinnt der Hauptstadtklub am Samstag das letzte Saison-Heimspiel in der Fußball-Bundesliga gegen Schalke 04, will Manager Dieter Hoeneß mit Mannschaftskapitän Arne Friedrich Meisterschafts- und Champions-League-Prämien aushandeln.

Das berichten Berliner Medien übereinstimmend. "Wir wollen Meister werden", hat auch Nationalspieler Friedrich inzwischen das neue Ziel des Klubs angenommen und will in der kommenden Woche finanziell das Beste für seine Kollegen aushandeln.

Im Gespräch sollen bei einem Titelgewinn 100.000 Euro je Profi sein, beim Einzug in die Champions League die Hälfte. Trainer Lucien Favre soll eine Titelprämie bereits in seinem Vertrag vereinbart haben, der Berliner Boulevard spekuliert mit 500.000 Euro. "Wir werden uns wohl schnell einig", sagte Friedrich im "Berliner Kurier". Und Hoeneß ergänzte in der "Bild"-Zeitung: "Die Leistung der Mannschaft soll sich schließlich auch auszahlen."

Nur einen Punkt Rückstand

Die Euphorie in der deutschen Hauptstadt um Hertha ist riesengroß. "Das Hertha-Fieber grassiert", sagte Hoeneß. Der Tabellen-Dritte, der nur einen Punkt Rückstand auf Spitzenreiter VfL Wolfsburg und Bayern München hat, hätte für das Spiel gegen Schalke mehr als 150.000 Tickets verkaufen können. "Es ist einfach toll, diese Spannung zu haben. Und wir sind dabei", erklärte der Manager.

Sportlich hat Trainer Favre sogar ein Luxus-Problem. Friedrich hatte nach seiner Knie-Operation beim 2:1 in Köln sein Kurz-Comeback gegeben. Nun drängt der Kapitän wieder in die Startelf, allerdings hatten zuletzt sowohl Steve von Bergen in der Innenverteidigung als auch Lukasz Piszczek als Rechtsverteidiger gute Partien abgeliefert. Einen von beiden muss Favre für Friedrich aus der ersten Elf nehmen.