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Massenhaft Fehler im Massenstart Biathleten verpassen das Podest

Miriam Gössner lief trotz ihrer sechs Schießfehler immerhin noch auf Rang acht.

Miriam Gössner lief trotz ihrer sechs Schießfehler immerhin noch auf Rang acht.

(Foto: dapd)

Ganz vorne lässt sich Tora Berger feiern beim Heim-Weltcup der deutschen Biathlon in Ruhpolding. Ganz vorne ist aber nicht da, wo die deutschen Damen ins Ziel kommen, sie schießen zuviele Fahrkarten. Für die Herren ist ein Podestplatz immerhin in Reichweite.

Miriam Gössner ärgerte sich über ihr erneutes Fehler-Festival, die Männer freuten sich auch ohne Podestplatzierungen über ein gutes Ergebnis: Die deutschen Biathleten erlebten beim Weltcup-Heimspiel in Ruhpolding ein durchwachsenes Wochenende und haben vier Wochen vor den Weltmeisterschaften in Nove Mesto noch viel Steigerungspotenzial. Der Höhepunkt in den Chiemgauer Alpen war Gössners Sprintsieg am Freitag. Auf den WM-Strecken des Vorjahres blieb es für die DSV-Skijäger der einzige Sprung aufs Treppchen. Simon Schempp erreichte mit Rang fünf vor 20.000 begeisterten Fans die beste Platzierung im Massenstart.

"Klar, ich ärgere mich. Aber wir sind keine Maschinen, wir machen alle Fehler - heute habe ich sechs davon gemacht. Ich hake das jetzt einfach ab", sagte Gössner, die im Massenstart nach sechs Schießfehlern nur Achte geworden war. Nachdem sie vor einer Woche in Oberhof in der Verfolgung zehnmal am Ziel vorbeigeschossen hatte, zeigte die 22-Jährige aus Garmisch erneut Schwächen mit der Waffe: "Ich dachte nach dem Anschießen, dass alles passt. Das war aber nicht so, ich habe nicht richtig reagiert. Das war mein Fehler."

"Hatten uns mehr vorgenommen"

In der Loipe zeigte die Staffel-Weltmeisterin vor den Augen von Edelfan Magdalena Neuner, die erneut als Zuschauerin vor Ort war, wieder eine starke Leistung. Doch beim Triumph der überragenden Norwegerin Tora Berger hatte die Bayerin keine Chance auf ihren vierten Einzelsieg. Auch im Gesamtweltcup verlor die Zweitplatzierte an Boden.

Genau wie Andrea Henkel, die nach drei Schießfehlern auf Rang 13 landete und sich neben Gössner als einzige Deutsche für das Rennen der Weltcup-Besten qualifiziert hatte. "Wir hatten uns mehr vorgenommen, die Ziele sind andere. Wir sollten uns nicht zurücklehnen und mit solchen Platzierungen zufrieden sein", sagte der enttäuschte Frauen-Bundestrainer Gerald Hönig: "Wir werden nach Lösungen suchen."

Bachmann ist aussortiert

Gerade mit Blick auf die Weltmeisterschaften in Nove Mesto in Tschechien (7. bis 17. Februar) sei eine Steigerung notwendig. Keine Rolle mehr für die WM spielt dabei die zweimalige Staffel-Weltmeisterin Tina Bachmann. Die 26-Jährige wurde am Samstag mit einer ungewohnt harten Maßnahme nach Hause geschickt, nachdem sie zuvor in elf Saisonrennen die Norm verpasst hatte. "Ihr gesamter Zustand, physisch und psychisch, lässt es nicht zu, dass sie weiter im Weltcup läuft", sagte Chef-Bundestrainer Uwe Müssiggang. Bis auf Weiteres soll sie am Stützpunkt in Altenberg trainieren.

Bei den Männern sorgte Simon Schempp mit seiner besten Saisonleistung auf Rang fünf für einen Lichtblick. Der 24-Jährige landete im Massenstart über 15 km mit elf Sekunden Rückstand auf den französischen Gesamtweltcup-Führenden Martin Fourcade auf Rang fünf. Andreas Birbacher, der sich wie Schempp einen Fehler leistete, schaffte es nach überstandener Grippe-Erkrankung auf Rang sieben. Am Samstag hatte Arnd Peiffer als bester Deutscher im Sprint Rang 15 belegt, auch den Massenstart beendete der Ex-Weltmeister auf Rang 15.

"Das war ein riesiges Rennen. Man hat gesehen, dass sie nah dran sind", sagte Müssiggang: "Die Baustelle bei den Männern ist nicht so groß wie bei den Frauen." Bei der WM-Generalprobe in Antholz sollen sich die Skijäger ab Donnerstag noch einmal Selbstvertrauen holen. "Es wäre für den Kopf viel Wert, wenn wir mit guten Ergebnissen zur WM fahren. Ich bin sicher, dass wir das leisten können", betonte Müssiggang.

Quelle: ntv.de, dpa

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