Sport

Welt-Fußballerin des Jahres Birgit Prinz

64 Tage nach dem WM-Triumph ist Birgit Prinz endgültig zur neuen Fußball-Kaiserin aufgestiegen: Im Rahmen der Fifa-Gala in Basel gewann die 26-Jährige mit 268 Punkten erstmals die Wahl zur Weltspielerin und verwies die letztjährige Siegerin Mia Hamm (USA/133) sowie Hanna Ljungberg (Schweden/84) auf die Plätze.

Die Krönung zur weltbesten Kickerin ist für die Nationalspielerin mit eingebauter Torgarantie (65 Treffer in 111 Länderspielen) ein toller Schlussakt nach einer furiosen Saison mit etlichen Höhepunkten. Die Qualitäten der gelernten Physiotherapeutin, von der US-Today respektvoll "The great German" getauft, haben sich mittlerweile auch bis in die Männerwelt der italienischen Serie A herumgesprochen. Seit kurzem buhlt Luciano Gaucci, Klubchef des AC Perugia, um Prinz und soll der dreimaligen Europameisterin angeblich eine Million Euro plus diverse Extras für einen Zweieinhalbjahres-Vertrag bis 2006 geboten haben.

Ob die mit sieben DFB-Pokalsiegen und sechs deutschen Meisterschaften hochdekorierte Hessin mit der Emanzipation der ganz besonderen Art das Gesicht des Fußballs verändern will, weiß sie selbst noch nicht. "Ich werde meine Entscheidung aber demnächst mitteilen", erklärte die Uefa-Cup-Siegerin von 2002, die den neuen Ruhm bereits am vergangenen Wochenende zu spüren bekam. Ein eigens aus Italien angereistes Kamerateam des TV-Senders RAI nahm Prinz jüngst bei einem Spiel ihres FFC unter die Lupe. "Ich habe mich schon etwas beobachtet gefühlt", gestand das "Objekt der Begierde" nachher mit breitem Grinsen.

Doch ihre Klubtrainerin Monika Staab rechnet trotz der lukrativen Offerte aus Italien mit einem Verbleib ihres Stars. "Die Anfrage ist sicherlich eine Ehre. Aber ich glaube, Birgit weiß ganz genau, dass selbst sie in einem Männer-Profi-Team nicht mithalten kann", konstatierte Staab, die an Prinz vor allen Dingen die Bodenständigkeit schätzt. Wie im Märchen kam sich Prinz am 12. Oktober unweit von Hollywood vor, als sie als Torschützenkönigin (9 Treffer) mageblich am ersten ersten WM-Titel der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) beteiligt war.

"Das waren besondere Momente, ein Traum ist in Erfüllung gegangen", erinnert sich die Stürmerin des Double-Gewinners 1. FFC Frankfurt an das Herzschlag-Finale gegen Schweden (2:1 n.V.) im kalifornischen Carson. Nur zwei Tage später begrüßten rund 7000 begeisterte Fans die neuen Heldinnen auf dem Frankfurter Römerberg. Mittendrin die völlig übernächtigte aber glückliche Prinz ("Das war einfach der Wahnsinn"). Auch DFB-Trainerin Tina Theune-Meyer sprach ihrer Leistungsträgerin nach dem sportlichen Ritterschlag ein besonderes Lob aus: "Birgit ist eine absolute Ausnahmespielerin und ein Glücksfall für jede Mannschaft."

Bereits in den vergangenen Jahren hatte die Bronzemedaillen-Gewinnerin der Olympischen Spiele 2000 im Ausland Zeichen gesetzt. In der US-amerikanischen Profiliga Wusa gewann Prinz 2002 mit Carolina Courage den Founders Cup und spielte sich mit ihrem kraftvollen Spiel in die Herzen der Amerikaner.

Holger Luhmann (Sport-Informationsdienst)

Quelle: ntv.de

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