Herren-Massenstart bei Biathlon-WM Birnbacher schießt an Gold vorbei
11.03.2012, 14:34 Uhr
Mit der Staffel holte Andreas Birnbacher Bronze - alleine nicht.
(Foto: AP)
1,2 Sekunden - die fehlen Andreas Birnbacher bei der Biathlon-WM in Ruhpolding zu Edelmetall. Die 17. Scheibe wird ihm zum Verhängnis und kostet ihn das mögliche Gold. Statt zum WM-Abschluss die erste Einzelmedaille der deutschen Herren zu gewinnen, kommt er bei der Auferstehung von Martin Fourcade erneut "nur" auf Platz vier.
Im Regen von Ruhpolding hat Spätstarter Andreas Birnbacher die Krönung seiner Karriere verpasst. Zum Abschluss der Herren-Wettbewerbe bei der Biathlon-WM kostete den 30-Jährigen ein einziger Schießfehler im Massenstart das mögliche erste Einzel-Gold bei einem sportlichen Großereignis. Stattdessen wurde es wie schon im Einzelrennen Platz vier – und die Auferstehung von Martin Fourcade.
König von Ruhpolding: Martin Fourcade gewann für Frankreich dreimal Einzelgold und dazu Silber mit der Staffel.
(Foto: AP)
Der Franzose sicherte sich trotz zweier Schießfehler nach Sprint und Verfolgung seinen dritten Titel in Ruhpolding, nachdem er seinem Team zwei Tage zuvor mit einer katastrophalen Schießleistung noch Staffelgold gekostet hatte. "Man träumt sein ganzes Leben von einem solchen Moment, aber man erwartet nicht wirklich, dass er wahr wird", sagte der 23-Jährige, der auch den Gesamtweltcup anführt: "Es war eine wundervolle und magische Saison für mich." Silber gewann der fehlerlose Schwede Björn Ferry (+2,6 Sekunden) vor seinem Landsmann Fredrik Lindström (2/+3,0).
Niete beim letzten Anschlag
Birnbacher, der sich erst in dieser Saison in der Weltspitze etablieren konnte, fehlten am Ende 1,2 Sekunden auf den Bronzeplatz - und ein Treffer zum möglichen Titel. Vor dem letzten Schießen hatten die besten zwölf Läufer nur rund 20 Sekunden getrennt. Im finalen Stehendanschlag konnten alle noch alles gewinnen. Birnbacher verlor.
"Ich wollte unbedingt eine Medaille, jetzt ist es halt wieder der undankbare vierte Platz geworden", bilanzierte Birnbacher sein zweites WM-Blech in Ruhpolding: "Schade! Fourcade war heute nicht zu schlagen, die anderen hätte ich schon packen können. Dafür hätte ich aber 20 Mal null schießen müssen, das ist schwer."
Nach drei makellosen Serien verfehlte der 30-Jährige, in dieser Saison der beste Massenstarter im Weltcup, die 17. Scheibe. Das Entsetzen auf der Ruhpoldinger Wand war greifbar, nachdem die deutschen Herren zuvor schon zweimal Gold beim letzten Schießen vergeben hatten. Die Strafrunde warf Birnbacher von Platz eins auf Rang sieben zurück. Drei Plätze konnte er auf der Schlussrunde noch gutmachen. Für die erste deutsche Einzelmedaille der Herren in Ruhpolding reichte es nicht mehr.
Gut, aber nie ganz vorn
Was das jetzt eine misslungene Heim-WM für das Männerteam? Es war zumindest keine schlechte, betont Arnd Peiffer. "Fürs Podest muss einfach alles passen und das haben wir heute mal wieder sehr knapp verpasst", sagte Peiffer: "Viele sagen bestimmt: Oh, keine Medaille, aber es war ein gutes Rennen von uns. Man muss auch erstmal in die Top Ten laufen."
Mit zwei Schießfehlern und 20,3 Sekunden Rückstand war Peiffer auf Rang sieben zweitbester Deutscher. Routinier Michael Greis (4 Fehler/+1:39,40) belegte Rang 22, Simon Schempp (5/1:59,50) wurde 26. von 30 Startern.
Quelle: ntv.de