Nach Wechsel zu Tottenham Boateng tritt gegen Hertha nach
02.08.2007, 13:03 UhrEinen Tag nach seiner Vertragsunterschrift bei Tottenham Hotspur hat Jung-Profi Kevin-Prince Boateng gegen seinen alten Arbeitgeber Hertha BSC verbal nachgetreten. In einem Rundumschlag in der Hauptstadt-Presse lästerte der 20-Jährige über die Transferpolitik des Berliner Fußball-Bundesligisten.
"Die, die Stimmung machen, sind weg. Jetzt haben sie eine Armee, wo alle nur strammstehen und nur mit dem Kopf nicken", sagte Boateng, der bereits der elfte Abgang beim Bundesligisten ist.
Atmosphärische Störungen
Der Abschied aus Berlin fiel dem deutschen U21-Nationalspieler nicht schwer, weil das Verhältnis zu Manager Dieter Hoeneß "nicht mehr so rosig" gewesen sei und ihm die nötige Rückendeckung im Verein gefehlt habe. "Bei den Spurs habe ich einen anderen Stellenwert. Sie gehen anders mit den Jungen um, geben mir das Gefühl, wichtig zu sein. Das hatte ich in Berlin nicht", sagte der Mittelfeldspieler.
Boateng, der 14 Jahre bei Hertha BSC war und für die Berliner 42 Bundesligaspiele (4 Tore) bestritt, zeigte sich dennoch enttäuscht, dass sich der Bundesligist nicht um seinen Verbleib bemüht habe. "Hertha hat nur das Geld gesehen", sagte er.
Vom Berater feilgeboten
Allerdings wurde sein Wechsel vor allem durch seinen Berater Karel van Burik forciert. Zunächst wurde Boateng in Spanien beim FC Sevilla angeboten. Hertha einigte sich dann mit Tottenham über einen Transfer. Dem Premier-League-Club waren seine Dienste 7,4 Millionen Euro wert.
Hoeneß, der den Umbruch damit begründete, dass der Club die Mentalität im Team bewusst ändere und eine höhere Leistungsbereitschaft und Identifikation mit Hertha anstrebe, bezeichnete Boatengs Äußerungen als "unpassend". Der Manager hatte sich zuletzt wiederholt beschwert, dass Boateng von Europas Top-Clubs geschwärmt und nie ein Bekenntnis zu Hertha abgegeben hatte.
Quelle: ntv.de