Alleiniger Rekord-Weltmeister Bö macht sich bei deutschem Debakel endgültig zum Biathlon-Gott
15.02.2025, 16:46 Uhr
Johannes Thingnes Bö ist alleiniger Rekord-Weltmeister.
(Foto: picture alliance/dpa/KEYSTONE)
Die deutschen Biathlon-Männer werden staunende, gleichzeitig entsetzte Zeugen einer historischen Leistung: Im Sprint holt Johannes Thingnes Bö seinen 21. WM-Titel und ist jetzt alleiniger Rekord-Weltmeister. Die Deutschen blicken derweil mit Schaudern auf ihr eigenes Ergebnis.
Dominator Johannes Thingnes Bö hat sich bei seiner letzten Biathlon-WM zum alleinigen Rekordweltmeister gekrönt. Der 31-Jährige setzte sich im Sprint von Lenzerheide durch und holte bei seiner neunten Weltmeisterschaft seine 21. Goldmedaille. Damit übertrumpfte er die Bestmarke seines norwegischen Landsmanns Ole Einar Björndalen. Während Bö für seine 21 Titel nur 55 WM-Rennen brauchte, benötigte Björndalen für seine 20 mit 91 fast doppelt so viele.
Er würde ihm den alleinigen Rekord "gönnen", hatte Björndalen zuletzt bereits gesagt. Bei der Zahl der Einzel-Goldmedaillen (11 zu 11) liegen die beiden nun gleichauf, bei der Gesamtzahl der WM-Medaillen (45 zu 39) führt der 51-Jährige noch vor Bö. Zum Knacken dieser Bestmarke bleiben Bö noch maximal fünf weitere Chancen in der Roland Arena, nach der Saison beendet er seine überaus erfolgreiche Karriere. Fünf Olympiasiege, fünfmal die große Kristallkugel sowie im Weltcup 79 Einzel- sowie 38 Staffelsiege stehen neben seinen WM-Triumphen zu Buche.
Rekordweltmeisterin ist seine Landsfrau Marte Olsbu Röiseland mit 13 Titeln, knapp dahinter folgt Magdalena Neuner als historisch beste Deutsche mit zwölf. Erfolgreichster männlicher DSV-Skijäger ist Frank Luck mit elf WM-Triumphen.
Deutsche erleben Desaster
Die Deutschen erlebten bei besten Bedingungen ein Debakel. Bester des DSV-Quartetts war Philipp Nawrath nach zwei Strafrunden auf Rang 18 (+ 1:26,0 Minuten). Damit ist die Ausgangslage der Deutschen für die Verfolgung am Sonntag (15.05 Uhr/ZDF und Eurosport) nahezu aussichtslos.
Justus Strelow (28), am Mittwoch noch mit Bronze in der Mixedstaffel dekoriert, schoss nur einmal daneben, stürzte dann aber in der Strafrunde. Am Ende landete er wie WM-Debütant Danilo Riethmüller (3 Fehler) und Philipp Horn (4) weit abgeschlagen.
Quelle: ntv.de