K.o.-Sieg gegen Kuziemski Brähmer bringt sich in Stellung
23.08.2009, 14:24 Uhr
Brähmer zeigt sich nach dem Kampf mit seinem Gürtel.
(Foto: dpa)
Halbschwergewichtler Jürgen Brähmer hat seine zweite WM-Chance genutzt. Durch technischen K.o. in der elften Runde bezwang der Universum-Boxer seinen polnischen Stallkollegen Aleksy Kuziemski und holte sich die Interims-Weltmeisterschaft der World Boxing Organization (WBO). "Ich bin noch lange nicht da, wo ich hin will", sagte der 30 Jahre alte Europameister aus Schwerin, dem nun Ende des Jahres ein Duell mit WBO-Titelträger Zsolt Erdei bevorsteht.
Neun Monate nach seiner Niederlage gegen den Argentinier Hugo Hernan Garay gelang dem Schützling von Trainer Michael Timm vor 4.500 Zuschauern im Sport & Leisure Center von Budapest Wiedergutmachung. "Aus der damaligen Niederlage habe ich meine Lehren gezogen und noch härter trainiert", sagte Brähmer. "Es ist aber nicht alles nach Plan gelaufen. Ich musste abwarten und schauen, dass ich Aleksy kontern kann. Er ist ein schwer zu treffender Mann mit einem unorthodoxen Boxstil."

Immer wieder rannte der Ungar in Brähmers Konter und landete auf den Brettern.
(Foto: dpa)
Nach dem stärkeren Beginn des Polen gewann Brähmer die Oberhand und diktierte das Geschehen. "Ich bin stolz auf Jürgen, dass er konsequent die taktische Linie eingehalten hat", sagte Timm. Als sich in der elften Runde ein klarer Punktsieg Brähmers andeutete, warf Kuziemski-Trainer Arthur Grigorian nach dem im Kampfverlauf vierten Bodenkontakt des 32-Jährigen das Handtuch und besiegelte die erste Niederlage in dessen 18. Profikampf. Für Brähmer war es der 34. Erfolg im 36. Fight, davon beendete er 28. durch K.o.
Stieglitz neuer Weltmeister
Der Magdeburger Profiboxer Robert Stieglitz hat überraschend den WM-Titel des Verbandes WBO im Supermittelgewicht gewonnen. Der 28-Jährige entthronte den zuvor ungeschlagenen Titelverteidiger Karoly Balzsay durch technischen K.o. in der 11. Runde. Trainer Fritz Sdunek ließ seinen schwer angeschlagenen Schützling nach der 10. Runde nicht mehr in den Ring.

Stieglitz brachte dem Titelverteidiger einen schweren Knockout bei, von dem dieser sich nicht erholen konnte.
(Foto: dpa)
Stieglitz nutzte damit seine zweite WM-Chance erfolgreich. Seinen ersten WM-Kampf verlor er im März 2007 in Rostock gegen den Kolumbianer Alejandro Berrios. Stieglitz verbesserte seinen Kampfrekord auf 36 Siege bei zwei Niederlagen.
Der im russischen Ejsk geborene Wolgadeutsche zeigte sich unter seinem neuen Trainer Torsten Schmitz stark verbessert. Er lag bis zur 9. Runde nach Punkten zwar hinten, konnte den Lokalmatador aber schon in der 2. Runde in Bedrängnis bringen. In der 9. Runde brachte Stieglitz dem Ungarn von der Hamburger Universum Box-Promotion eine Cutverletzung bei, die 10. Runde dominierte er gegen den nun kraftlos wirkenden 30-Jährigen so eindeutig, dass Sdunek den Fight anschließend aufgab.
Quelle: ntv.de, dpa/sid