Hamburg mit Pflichtsieg Bremen überrollt Stuttgart
15.03.2009, 19:01 UhrDie beiden Nordclubs Hamburger SV und SV Werder Bremen haben die Sonntagsspiele für sich entschieden. Während der HSV gegen Cottbus zu einem 2:0-Pflichtsieg kam, spielten sich die Bremer gegen den VfB Stuttgart regelrecht in einen Rausch und feierten ihren ersten Bundesliga-Sieg im Jahr 2009.
Zu verdanken hatten die Bremer den unerwartet hohen, aber verdienten 4:0-Erfolg vor allem ihrem Spielmacher Diego. Der Brasilianer war der überragende Mann auf dem Platz. Für die Gäste aus Schwaben ging hingegen eine Serie von neun Begegnungen ohne Niederlage zu Ende. Durch die erste Liga-Pleite unter Coach Markus Babbel liegt der VfB nun vier Punkte hinter einem Europapokalplatz.
Diego überragt alle
Vor 39.272 Zuschauern legte Diego selbst mit einem sehenswerten Freistoßtor in der 34. Minute den Grundstein zum Dreier für das bislang schlechteste Rückrundenteam. Das 2:0 für die Hanseaten erzielte der wegen dubioser finanzieller Transaktionen in seiner peruanischen Heimat in die Schlagzeilen geratene Claudio Pizarro in der 53. Minute, nach Vorlage von Diego. Sechs Minuten später verwertete Werder-Angreifer Markus Rosenberg einen geschickten Pass des Spielmachers zum 3:0, ehe der Schwede in der 74. Minute auch für den Endstand für die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf sorgte.
Die Platzherren mussten auf ihre etatmäßige Innenverteidigung mit Naldo (Rotsperre) und Nationalspieler Per Mertesacker (Grippe) verzichten und suchten daher ihr Heil von Beginn an in der Offensive. Doch drei Tage nach dem 1:0-Sieg im UEFA-Pokal gegen Frankreichs Rekordmeister AS St. Etienne fehlte es den Hanseaten zunächst an geistiger Frische, die Aktionen waren zu schablonenhaft. Für Aufregung sorgte nur Verteidiger Sebastian Boenisch, der in der 13. Minute mit einer verunglückten Rückgabe beinahe ein Eigentor erzielt hätte.
Die Stuttgarter wirkten ebenfalls lange zu passiv und bemühten sich erst mehr um Offensivdruck, als sie bereits klar im Rückstand lagen. Doch auch in der letzten halben Stunde geriet das Tor der Norddeutschen nur selten wirklich in Gefahr, was auch an der schwachen Tagesform von Nationalstürmer Mario Gomez lag.
Hamburg hält Anschluss
Während der VfB im Kampf um die Europapokal-Plätze an Boden verlor, meldete sich der HSV nach zwei Niederlagen in Folge im Titelkampf der Fußball-Bundesliga zurück. Nach dem 2:0-Erfolg über Energie Cottbus belegt der HSV nun den vierten Tabellenplatz hinter den punktgleichen Konkurrenten Bayern München und VfL Wolfsburg. Vier Zähler beträgt der Rückstand auf Spitzenreiter Hertha BSC Berlin.
Die Tore erzielten Ivica Olic mit einem schönen Flugkopfball (32.) und Piotr Trochowski mit einem sehenswerten Freistoß (39.). Die Gäste aus der Lausitz bleiben nach der dritten Niederlage in Folge dagegen in höchster Abstiegsnot und rutschten mit 20 Punkten auf den vorletzten Tabellenplatz ab.
Cottbus-Trainer Bojan Prasnikar hatte seine Mannschaft vor 50.121 Zuschauern wie erwartet mit einer defensiven Aufstellung aufs Feld geschickt. Gegentore zu verhindern war das Hauptziel von Energie. Dagegen brachte HSV-Coach Martin Jol in Olic, Mladen Petric und Paolo Guerrero gleich drei nominelle Angreifer.
Nationalspieler Trochowski musste dagegen überraschender Weise zunächst auf der Ersatzbank Platz nehmen, für ihn feierte Albert Streit sein Startelf-Debüt in Hamburg. Doch Trochowski kam bereits in der 28. Minute für Petric ins Spiel. Der Kroate zog sich einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu und wird den Hanseaten im UEFA-Cup-Achtelfinalrückspiel bei Galatasaray Istanbul am Donnerstag und wohl auch im Punktspiel bei Schalke 04 am kommenden Sonntag fehlen.
Olic bricht den Bann
Im ersten Durchgang entwickelte sich der erwartete Einbahnstraßen-Fußball in Richtung Energie-Tor. Die Hamburger zeigten dabei großes Engagement und Spielfreude und ließen sich auch von der strikten Defensive der Gäste nicht entmutigen. Erste Torchancen hatten Guerrero und Olic, kamen aber noch nicht zum Erfolg.
Den Bann brach dann der kroatische Torjäger in der 32. Minute. Mit einem sehenswerten Flugkopfball verwertete er eine Flanke von Mickael Tavares unhaltbar für Torwart Gerhard Tremmel. Bei Trochowskis Treffer sah der Schlussmann nicht so gut aus. Der kleine Mittelfeldspieler verwandelte einen Freistoß direkt ins kurze Eck, Tremmel hatte offenbar mit einer Freistoß-Flanke gerechnet.
Im zweiten Durchgang bemühte sich Energie um den Anschlusstreffer, während sich die Hanseaten zurückzogen und auf Konterchancen warteten. Am Ergebnis änderte sich nichts mehr.
Quelle: ntv.de