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Spitzenspiel in München Bremer Notelf will nicht mauern

Drei Tage vor dem Bundesliga-Gipfel herrscht bei Werder Bremen wie praktisch schon im gesamten Saisonverlauf Personal-Notstand. Die gesperrten Hugo Almeida und Naldo werden am Sonntag im Spitzenspiel bei Bayern München ebenso fehlen wie die verletzten Torsten Frings und Clemens Fritz sowie der beim Afrika-Cup weilende Boubacar Sanogo. Fragezeichen gibt es um das Mitwirken von Tim Borowski, Aaron Hunt, Ivan Klasnic und Petri Pasanen.

Wenigstens Nationalspieler Borowski ist zuversichtlich, dass er auflaufen kann. "Ich gehe davon aus, dass ich dabei bin", sagte der an Fersenbeschwerden laborierende Mittelfeldspieler vor dem Gastspiel bei seinem künftigen Arbeitgeber. Motivationsprobleme hat Borowski deshalb nicht. Im Gegenteil: "Ich hoffe, dass wir bei den Bayern ein Ausrufezeichen setzen können. Solange ich hier in Bremen bin, werde ich mich engagieren, damit wir Erfolg haben."

Hanseatische Zuversicht

Trotz der Misere reist der Tabellen-Zweite, der das Hinspiel klar 0:4 verloren hat, zuversichtlich zum deutschen Rekordmeister. "Das ist ein wichtiges Spiel, aber die Meisterschaft wird dort nicht entschieden", sagte Geschäftsführer Klaus Allofs. Angst vor einem totalen Fehlstart nach dem Pokal-Aus in Dortmund und der Auftakt-Heimniederlage in der Liga gegen den VfL Bochum (1:2) hat er nicht: "Wer Angst hat, ist blockiert. Wir haben solche Situationen in der Vergangenheit schon oft gut gemeistert."

Bayern-Kapitän Oliver Kahn sieht den Gegner jedoch unter Zugzwang. "Der Druck liegt auf Bremen, denn sie wissen, wenn sie verlieren, ist es eine Zeit lang schwierig mit Tabellenrang eins", sagte der Keeper vor seinem letzten Spiel gegen Werder. Bei einem Sieg hätten die Bayern bereits sechs Punkte Vorsprung auf die Hanseaten. Dies würde zwar noch keine Vorentscheidung im Titelkampf bedeuten, betonte Kahn. Er sagte aber auch: "Die Situation für Bremen ist sicher keine einfache."

Stürmisch wie eh und je

Doch wie Geschäftsführer Allofs ist auch Trainer Thomas Schaaf überzeugt davon, dass sich sein Team in München gut präsentieren wird. Deshalb will Schaaf seine ersatzgeschwächte Mannschaft auch keineswegs defensiv einstellen. "Wir werden uns treu bleiben und versuchen, unsere offensive Linie durchzusetzen", kündigte Schaaf an, der auch den Ausfall des Münchners Franck Ribry keinesfalls überbewerten wollte. "Das ist für die Bayern sicher ein Nachteil. Wir werden jetzt aber nicht denken, dass sie jetzt keinen Fußball mehr spielen können", meinte er.

Ribery muss wegen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel beim Gipfeltreffen aussetzen – und bedauert das sehr: "Es geht mir nicht gut. Absolut ärgerlich, dass ich nicht dabei bin." Sein Comeback plant der Franzose für den 21. Februar. Dann bestreiten die Bayern im UEFA-Cup das Achtfinalrückspiel gegen den FC Aberdeen.

Schweinsteiger will spielen

Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld sieht Riberys Ausfall als Chance für dessen Konkurrenten im Mittelfeld der Bayern. "Jetzt können andere zeigen, dass sie in die Mannschaft gehören", sagte er. Einer von denen, die sich aufdrängen wollen, ist Nationalspieler Bastian Schweinsteiger. Im Länderspiel gegen Österreich durfte er die kompletten 90 Minuten bestreiten, konnte dabei aber keineswegs überzeugen.

Dennoch meldete er nach seiner Gelb-Sperre zum Bundesliga-Rückrundenstart der Bayern in Rostock (2:1) nun wieder Ansprüche auf einen Platz in der Startformation gegen Bremen an. "Ich hoffe, dass ich zum Einsatz komme. Ich will wieder spielen", sagte der 23-Jährige. Das konnte er in dieser Saison bislang nicht so oft wie gewohnt. In der Liga hat Schweinsteiger erst viermal durchspielt.

Quelle: ntv.de

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