Die Mitglieder des krisengebeutelten 1. FC Kaiserslautern haben Hans-Peter Briegel mit überwältigender Mehrheit in den neuen Aufsichtsrat gewählt. In das Kontrollorgan wurden außerdem der Betriebswirtschafts-Professor Walter Ruda, Ex-Profi Roger Lutz, der Rechtsanwalt Michael Koll und der Kaufmann Dieter Buchholz berufen.

"Was zuletzt passiert ist, war imageschädigend. Jetzt muss es vorwärts gehen. Wir müssen kurzfristig in der Tabelle hinten raus und mittelfristig wieder eine gute Rolle spielen", appellierte Briegel an alle Verantwortlichen. Der Ex-Nationalspieler hatte die Mitglieder mit seiner Bewerbungsrede ("Dafür werde ich kämpfen, wie früher auf dem Platz") in seinen Bann gezogen und erhielt 1393 von 1707 möglichen Stimmen.

Zuvor hatte der formal zurückgetretene Aufsichtsrat des Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern als letzte Amtshandlung eine Anzeige gegen den ehemaligen Vorsitzenden Robert Wieschemann, den Ex-Vorstandschef Jürgen Friedrich und das abberufene Vorstandsmitglied Gerhard Herzog beschlossen.

Dem Trio wird vorgeworfen, die Laufzeit des Vertrags für Herzog vom 31. Dezember 2003 auf 30. Juni 2004 eigenmächtig verlängert zu haben, obwohl das Aufsichtsgremium Stunden zuvor die Laufzeit auf den 31. Dezember 2003 festgeschrieben habe.

Mit der Ankündigung dieser rechtlichen Schritte gegen das ehemalige Führungs-Trio der Lauterer beendete der kommissarische Vorsitzende Hubert Keßler seinen Rechenschaftsbericht vor der Mitgliederversammlung des Vereins.