Höchstspannung in der Formel E Buemi baut Horrorcrash, Di Grassi vorm Titel
30.07.2017, 00:58 Uhr
Sébastien Buemi zerstörte im Training seinen Stammboliden - und verlor dann im Ersatzauto vorm letzten Saisonrennen die WM-Führung.
(Foto: AP)
Als WM-Spitzenreiter reist Sébastien Buemi zum Saisonfinale der Formel E - und zerstört dort sein Auto bei einem Trainingscrash. Buemi bleibt zwar unverletzt und kämpft im Ersatzboliden bravourös, doch die WM-Führung ist vor dem letzten Rennen weg.
Lucas Di Grassi vom deutschen Team ABT-Audi steht beim Saisonfinale der Formel E vor seinem ersten WM-Titel in der Elektro-Rennserie. Der Brasilianer gewann das erste von zwei Rennen in Montréal und übernahm damit die Führung im Gesamtklassement. Weltmeister Sébastien Buemi (Schweiz/Renault) landete nach einem schwierigen Rennen nur auf dem vierten Rang hinter den beiden Franzosen Jean-Eric Vergne und Stephane Sarrazin (beide Techeetah).

Der Brasilianer Lucas Di Grassi nutzte die Gunst der Stunde und steht dicht vorm WM-Triumph.
(Foto: AP)
Vor dem abschließenden Rennen auf dem Stadtkurs in der kanadischen Metropole am Sonntag (22.00 Uhr MESZ) hat Di Grassi mit nun 175 Punkten sechs Zähler Vorsprung auf Buemi (169). Der Brasilianer profitierte von einem schweren Trainingsunfall Buemis.
Der Schweizer hatte in einer Schikane eine Mauer touchiert und anschließend die Kontrolle über seinen Renault verloren. Bei dem anschließenden Crash in eine Streckenbegrenzung wurde der Elektro-Rennwagen völlig zerstört. Buemi konnte sich selbstständig aus dem Wrack befreien und schüttelte immer wieder den Kopf, als er den großen Schaden an seinem Auto begutachtete.
Der Schweizer kämpfte sich nach seinem Crash, den er unverletzt überstand, mit dem Ersatzauto durch die Qualifikation und auf Startplatz zwölf. Im Rennen schaffte er es dann sogar noch bis auf Rang vier. Das reichte aber nicht, um die Tabellenführung zu verteidigen.
Auch "Quick Nick" mit Unfall
Bester der drei deutschen Fahrer im 20-köpfigen Starterfeld war Daniel Abt (Abt-Audi), der sich mit einer starken Leistung von Startplatz elf auf Platz fünf verbesserte. Maro Engel (Venturi) belegte Rang 13. Dagegen musste der frühere Formel-1-Pilot Nick Heidfeld (Mahindra) nach einer Kollision mit DTM-Fahrer Loic Duval (Frankreich/Dragon-Faraday) vorzeitig aufgeben.
Der Finallauf der dritten Formel-E-Saison findet am Sonntag (MESZ 22.00 Uhr) statt. Hierbei werden noch maximal 29 Punkte vergeben - 25 für den Sieger, drei für die Pole-Position und ein Zähler für den Fahrer mit der schnellsten Rennrunde. In den ersten beiden Jahren hatten Nelson Piquet jr. (Brasilien) und Buemi die Fahrer-Weltmeisterschaft gewonnen.
Die Serie hatte zuletzt durch den enormen Zuspruch großer Automobil-Hersteller Schlagzeilen gemacht. In der vergangenen Woche kündigten Mercedes und Porsche ihren Start in der Serie ab 2019 an. Gemeinsam mit Audi (ab der kommenden Saison) und BMW (ab 2018) werden damit künftig vier deutsche Marken mit Werksteams in der aufstrebenden Serie vertreten sein.
Quelle: ntv.de, cwo/sid/dpa