Sport

Zusage unter Vorbehalt Bundestrainer Brand gibt nicht auf

Trotz der desaströsen WM will Handball-Bundestrainer Heiner Brand sein Amt nicht hinschmeißen. Nach einem Gespräch mit der DHB-Spitze schließt der 58-Jährige einen Rücktritt aus - sofern sich der gesamte Handballbund und der Bundesliga-Verband klar zu ihm bekennen.

Unheimlich leidensfähig: Handball-Bundestrainer Heiner Brand.

Unheimlich leidensfähig: Handball-Bundestrainer Heiner Brand.

(Foto: dpa)

Heiner Brand bleibt Handball-Bundestrainer. Bedingung dafür ist aber ein eindeutiges Bekenntnis von allen Beteiligten des Deutschen Handballbundes (DHB) und des Bundesliga-Verbandes HBL. Das ist das Ergebnis eines Gesprächs von Brand mit DHB-Präsident Ulrich Strombach und Vizepräsident Horst Bredemeier. Der Bundestrainer habe darauf aufgrund seiner Verdienste um den deutschen Handball und zur Motivation für die weitere Lösung der anstehenden Aufgaben einen Anspruch, teilte der DHB am Dienstag mit. Strombach und Bredemeier sicherten dem Bundestrainer 100-prozentige Rückendeckung zu.

Zudem wurde bei dem Spitzentreffen am Montag eine sechsköpfige Arbeitsgruppe "Unterstützung Nationalmannschaft" ins Leben gerufen, die sich am Freitag erstmals treffen soll. Im Mittelpunkt der Gespräche standen das schlechte WM-Abschneiden mit Platz elf sowie das verfehlte Minimalziel, einen Startplatz bei einem Olympia-Qualifikationsturnier zu erreichen.

Der "Task Force" gehören neben dem DHB-Präsidenten, Vizepräsident Bredemeier und Brand noch Liga-Präsident Reiner Witte sowie die Club-Manager Bob Hanning (Berlin) und Volker Zerbe (Lemgo) an. Die Arbeitsgruppe will künftig auch weitere Experten in die Arbeit einbinden.

Brand ist der Richtige

Zuvor hatte sich der frühere Handball-Nationalspieler Markus Baur für Heiner Brand als Bundestrainer ausgesprochen. "Ist er noch der richtige Mann? Ja, davon bin ich fest überzeugt", sagte Baur dem Sender Eurosport.

Abnutzungserscheinungen hat der Weltmeister von 2007 bei Brand, der seit 1997 im Amt ist, noch nicht erkannt - im Gegenteil: "Heiner hat sich in dieser langen Zeit weiterentwickelt. Er pflegt auch einen anderen Umgang mit den Spielern als etwa noch zu meiner Zeit", meinte der einstige Regisseur Baur, der derzeit als Trainer des Bundesligisten TuS N-Lübbecke fungiert. Baur und sein früherer Nationalmannschafts-Kollege Christian Schwarzer waren zuletzt immer wieder als mögliche Nachfolger von Brand ins Gespräch gebracht worden.

Die fehlende Hackordnung in der Nationalmannschaft sieht der 40-jährige Baur als mitentscheidenden Grund für die derzeitige Misere. "Wenn man es nüchtern betrachtet, dann fehlt eine klare Hierarchie. Auf der anderen Seite muss man aber auch sagen: Welcher Spieler soll denn, beispielsweise in den Auszeiten, das Wort ergreifen? In kritischen Situationen hat sich da keiner hervorgetan", meinte der 227-malige Nationalspieler.

Quelle: ntv.de, dpa/sid

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