DTM-Boss Berger überrascht Champion Rast übersteht Horrorcrash
19.05.2018, 16:02 Uhr
Wer den Boliden von Rene Rast sieht, ahnt, der DTM-Champion nach Glück gehabt.
(Foto: imago/Pakusch)
Es ist einer heftigsten Crashs der jüngeren DTM-Geschichte: Nach einer Kollision mit Loic Duval überschlägt sich der Wagen von René Rast, das Dach fliegt weg, von den Türen bleiben nur Fetzen. Derweil überrascht der Rennserie-Boss mit einer ungewöhnlichen Aussage.
René Rast kauerte im Gras, stützte seinen Kopf in die Hände und holte mehrmals tief Luft. Der DTM-Champion von 2017 war bei einem der heftigsten Unfälle in der jüngeren Geschichte der Tourenwagenserie noch einmal mit dem Schrecken davongekommen. Wie durch ein Wunder blieb der Mindener nach ersten Diagnosen unverletzt, nachdem sich sein Audi in der siebten Runde des dritten Saisonlaufs auf dem Lausitzring nach einer Kollision mit seinem französischen Markenkollegen Loic Duval heftig überschlug - das Dach wurde weggerissen, von den Türen blieben nur noch Fetzen übrig.
Nach Sekunden des bangen Wartens gab Rast mit Fingerzeichen noch aus seinem Sitz heraus Entwarnung. Den Sieg in dem lange unterbrochenen Rennen ging an den Italiener Edoardo Mortara (Mercedes). "Mir geht es erstaunlich gut. Ich habe nur ein paar Schmerzen am Ellenbogen. Das ganze Dach ist aber weggeflogen und auch das Fenster. Das war schon heftig", sagte Rast bei Sat1, immer noch mit reichlich Dreck im Gesicht: "Als ich das Auto gesehen habe in diesem Zustand, war mir klar, dass es für mich morgen kein Rennen geben wird."
"Unfälle gehören zum Rennsport. Es ist wichtig, dass die Fahrer aber auch unverletzt aussteigen. Unser Chassis ist sehr stabil, das haben wir heute gesehen. Das Ganze hat auch für Spannung gesorgt. Das war ein weiteres gutes Rennen", sagte DTM-Boss Gerhard Berger. Am Sonntag wird Rast aber zuschauen müssen: In der DTM gibt es keine Ersatzautos, eine Reparatur scheint kaum zu bewerkstelligen.
"Ein ganz besonderer Sieg für mich"
In der turbulenten Schlussphase nach der langen Rennunterbrechung bewiesen der 31-jährige Mortara und sein Team die kühlsten Köpfe. Der Vizemeister von 2016 setzte vor dem früheren Formel-1-Piloten Timo Glock (BMW) durch, der seine Führung in der Gesamtwertung ausbaute. Rang drei ging an den österreichischen DTM-Neuling Philipp Eng (BMW), der zuvor lange von seinem ersten Sieg träumen konnte.
"Das ist ein besonderer Sieg für mich, es ist mein erster für Mercedes", sagte Mortara, der zuletzt 2016 für Audi gewonnen hatte: "Es geht in diesem Jahr sehr viel besser mit dem Auto." In der Gesamtwertung führt Glock mit 62 Punkten vor dem Engländer Gary Paffett (Mercedes/45) und Mortara (37).
Quelle: ntv.de, tno/sid