Sport

Medaillen-Maximum China dominiert im Tischtennis

Zweimal saßen König Carl Gustaf von Schweden und Ehefrau Silvia auf der Tribüne im Peking University Gymnasium und drückten Jörgen Persson die Daumen. Geholfen hat der königliche Beistand Schwedens Tischtennis-Oldie nicht. Der 42 Jahre alte Weltmeister von 1991, der als einziger Nicht-Chinese im olympischen Halbfinale stand, verlor zwei gutklassige Partien gegen Wang Hao (1:4) und Weltmeister Wang Liqin (0:4) und musste wie 2000 in Sydney mit dem medaillenlosen Rang vier zufrieden sein.

Olympiasieger wurde der Chinese Ma Lin. Der Weltranglisten-Zweite gewann das Finale mit 4:1-Sätzen gegen den Weltranglisten-Ersten Wang Hao. Sichtlich bewegt drehte der 28-Jährige danach mit der chinesischen Fahne eine Ehrenrunde in der Halle. Für Ma Lin war es nach dem Team-Sieg das zweite Peking-Gold. Bronze ging an Wang Liqin. Auf dieses Szenario hatten sich die Organisatoren schon drei Stunden vorher bei der feierlichen Probe der Siegerehrung mit Flaggen und Nationalhymne in der fast menschenleeren Halle vorbereitet.

Alle Medaillen abgeräumt

Chinas Überlegenheit bei Damen und Herren war erdrückend. Die Olympia-Gastgeber erkämpften das Medaillen-Maximum mit viermal Gold, zweimal Silber und zweimal Bronze. "Es ist nicht gut für unseren Sport, wenn eine Nation so dominiert", sagte Adham Sharara (Kanada), Präsident des Weltverbandes ITTF. Er will verstärkt junge Spieler und vor allem Trainer aus Europa nach China in die Lehre schicken. "Die Chinesen haben zugesagt, ihre Tür nach Olympia zu öffnen."

Den Reiz des Duells China - Europa machten die Partien von Jörgen Persson deutlich. Trotz der klaren Niederlagen gelangen dem durch eine Oberschenkelzerrung leicht gehandicapten Schweden zahlreiche fantastische Ballwechsel. Der tosende Beifall, mit dem auch die chinesischen Fans den sympathischen Persson verabschiedeten, war ein kleiner Trost.

Quelle: ntv.de

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