Olympia-Kanute Christian Gille hört auf
30.03.2009, 16:40 UhrKanute Christian Gille hat in Leipzig seinen Rücktritt vom Leistungssport bekanntgegeben. "Nach den aufregenden Wettkämpfen in Peking habe ich am Jahresende 2008 gemerkt, dass Feuer und Flamme bei mir irgendwie erloschen waren. Mein Körper hat mir den Rat gegeben, langsam aber sicher auszusteigen", sagte der 33 Jahre alte Canadier-Experte vom SC DHfK Leipzig, der bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking trotz Grippe mit seinem Partner Tomasz Wylenzek, der auf den letzten Metern einen Kreislaufkollaps erlitt, Silber und Bronze gewann.
Gille hatte seit Mitte der 90er Jahre, erst mit Thomas Zereske aus Neubrandenburg, später mit dem Essener Wylenzek zur Weltspitze der Stechpaddler gehört. Beim Fernsehpublikum hat sich besonders der unwiderstehliche Endspurt von Gille und Wylenzek 2004 in Athen eingeprägt, als er und sein Partner mit Trauerflor am Arm die olympische Goldmedaille erkämpften. Der Trauerflor galt dem kurz zuvor an Leukämie verstorbenen Bootspartner Zereske. Die bewegenden TV-Bilder mit dem hemmungslos heulenden Wylenzek und dem emotional mitgenommenen Gille trugen dazu bei, dass ihnen im Olympia-Jahr 2004 der "Bambi" verliehen wurde.
"Für uns ist sein Rücktritt schon ein schwerer Verlust. Seit 1991 gehörte Christian immer zu den Weltbesten in der jeweiligen Altersklasse", sagte Leipzigs Olympia-Stützpunktleiter Winfried Nowack. Vor wenigen Tagen hatte Wasserspringerin Heike Fischer als eine weitere Leipziger Vorzeigesportlerin ihr Karriereende erklärt.
Quelle: ntv.de