Nach dem Skandalspiel "Club" legt Einspruch ein
25.11.2003, 10:41 UhrAlemannia Aachen hat sich für die Vorkommnisse beim Zweitliga-Spiel am Montagabend gegen den 1. FC Nürnberg (1:0) in einem persönlichen Brief an Club-Trainer Wolfgang Wolf entschuldigt und sich von den Vorfällen distanziert. Der Verein hat zudem eine Spende über 5.000 Euro angeboten, die Wolf an eine gemeinnützige Einrichtung in Nürnberg überweisen könne.
Der Chefcoach der Franken war am Montagabend auf dem Aachener Tivoli von einem Gegenstand am Hinterkopf getroffen worden und musste ärztlich behandelt werden. Er ist für mindestens zwei Tage krankgeschrieben.
Aachen erstellte zudem einen Sofortmaßnahmenkatalog. Die Trainerbänke werden auf die andere Spielfeldseite versetzt, im Bereich der überdachten Stehplatztribüne sollen Fangzäune installiert werden. Die Besucher dieser Tribüne sollen in Zukunft noch intensiver nach möglichen Wurfgeschossen untersucht werden. Außerdem hat der Fußballverein Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet.
Dennoch legten die Nürnberger gegen die Wertung des Spiels Einspruch ein. Mit dieser Entscheidung des Präsidiums am Dienstag will der FCN die Aufhebung des Ergebnisses und die Wiederholung der Begegnung auf neutralem Platz erreichen. Die 0:1-Niederlage sei wegen der Wurfattacke gegen Wolf irregulär zu Stande gekommen und könne deshalb keinen Bestand haben, teilte der Verein mit.
DFB-Kontrollausschuss ermittelt
Unterdessen hat der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ein Ermittlungsverfahren wegen der Vorkommnisse eingeleitet. Nach der Gelb-Roten-Karte gegen den Aachener Erik Meijer waren Gegenstände von den Zuschauerrängen auf den Platz geflogen und Wolf wurde am Kopf getroffen.
Der Kontrollausschuss wird beide Klubs zu einer Stellungnahme auffordern. Der Alemannia droht eine drakonische Strafe, möglicherweise sogar eine Platzsperre.
Quelle: ntv.de