Nach geplatztem Kuhhandel Contador fordert Freispruch
04.10.2010, 16:26 UhrKaum ist der vermeintliche Kuhhandel mit dem Radsport-Weltverband UCI aufgeflogen, distanziert sich Tour-Sieger Alberto Contador öffentlich von der UCI. Der Spanier geriert sich als Unschuld vom Lande und nennt jede Sperre inakzeptabel.
Der dreimalige Tour-de-France-Sieger Alberto Contador will sich in der jüngsten Dopingaffäre des Radsports mit einer möglichen Kurzzeitsperre nicht abfinden. "Ich bin völlig unschuldig. Weshalb sollte ich da eine Sperre akzeptieren?", betonte der spanische Radprofi in einem Interview des spanischen Fernsehsenders Antena 3.
Die Madrider Zeitung "El País" hatte spekuliert, der Rad-Weltverband UCI könnte den Toursieger möglicherweise nur für drei Monate aus dem Verkehr ziehen. "In praktischer Hinsicht wäre eine kurzzeitige Sperre außerhalb der Saison für mich das Beste. Aber davon will ich nichts wissen", sagte Contador: "Ich habe keinen Grund, mich auf so etwas einzulassen." Zuvor hatte er allerdings einen Deal mit Radsport-Weltverband bestätigt.
Eine sofortige dreimonatige Sperre hätte für den Spanier kaum direkte Konsequenzen, da der Radprofi derzeit ohnehin Ferien macht. Contador war bei der Tour de France positiv auf das Kälbermastmittel Clenbuterol getestet worden. Der Spanier erklärte den Befund mit dem Genuss von verunreinigtem Rindfleisch. Experten bezweifeln das und vermuten Eigenblutdoping.
Deshalb ist äußerst fraglich, ob es überhaupt zu einer Kurzzeitsperre kommt. Das Regelwerk der Welt-Anti-Doping-Agentur sieht bei positiven Dopingproben eine zweijährige Sperre vor. Und eine positive Probe liegt bei Contador vor, in der A- und der B-Probe.
Quelle: ntv.de, cwo/dpa