Formel 1 / GP von Österreich Coulthard holt zweiten Saisonsieg
13.05.2001, 17:03 UhrSeinen ersten Sieg beim Großen Preis von Österreich in Zeltweg nach zuvor vier zweiten Plätzen sicherte sich der Schotte David Coulthard im McLaren-Mercedes, der vor rund 80.000 Zuschauern Schumacher mit 2,1 Sekunden Vorsprung auf den zweiten Platz verwies. Nach sechs WM-Läufen behauptet Schumacher in der Gesamtwertung mit 42 Punkten weiterhin die Führung, doch Coulthard verkürzte den Abstand nach seinem zweiten Saisonsieg nach Brasilien auf nur noch vier Zähler.
"Pisten-Rowdy" Juan Montoya hatte zuvor Michael Schumacher im Jubiläumsrennen den möglichen ersten Sieg in Österreich geraubt. Der als Heißsporn gefürchtete Kolumbianer "boxte" den wesentlich schnelleren Weltmeister im Kampf um die Führung rigoros von der Strecke. Der Ferrari-Pilot fuhr nach einem wilden Ausritt durchs Kiesbett wieder auf die Piste zurück und drohte Montoya mit der Faust. Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch nahm Schumi auf Platz sechs die Verfolgung auf und raste in seinem 150. Grand Prix dank der Teamorder auf der Ziellinie an dem Brasilianer Rubens Barrichello vorbei auf Rang zwei.
Zu den Pechvögeln gehörten Williams-BMW-Pilot Ralf Schumacher (Kerpen) und Heinz-Harald Frentzen. Für den Mönchengladbacher war das Rennen bereits beim Start beendet. "Das Getriebe hat den Geist aufgegeben und ist kaputtgegangen. Da war nichts zu machen. Jetzt müssen wir erstmal analysieren, wie das passieren konnte", sagte Frentzen. Nick Heidfeld (Mönchengladbach) belegte im Sauber den neunten Platz.
Für Ralf Schumacher war das Rennen in Runde elf gelaufen. An zweiter Stelle liegend steuerte er den Williams-BMW in langsamer Fahrt zurück an die Box. Über Funk teilte der Kerpener den Grund seiner Aufgabe mit: "Ich habe ein Problem mit der Hinterradbremse, es wäre zu riskant, unter diesen Umständen noch weiterzufahren." Die Befürchtungen einer Kollision in der ersten Kurve erwiesen sich als unbegründet, dafür gab es beim Start eine Schrecksekunde.
Mika Häkkinen (Finnland/McLaren-Mercedes), Heidfeld sowie die beiden Jordan-Piloten Frentzen und Jarno Trulli (Italien) kamen mit ihren Autos nicht vom Fleck. Aus Sicherheitsgründen schickte die Rennleitung DTM-Pilot Bernd Mayländer (Schorndorf) mit dem Safety Car auf die Piste. Für Frentzen und Häkkinen alle war zu diesem Zeitpunkt das Rennen bereis beendet.
Mit Fortdauer des Rennens machte Michael Schumacher nach dem Ausfall seines Bruders Jagd auf Montoya. Der Kolumbianer musste dabei schon "Kampflinie" fahren, um die Angriffe des schnelleren Ferrari-Piloten abzuwehren. Als der Deutsche in Runde 16 seinen Überholvorgang fast abgeschlossen hatte, rauschte ihm Heißsporn Montoya, der keinen Millimeter nachgeben wollte, ins Heck. Beide rutschten mit ihren Autos ins Kiesbett. Schumacher fiel auf Platz sechs zurück, Montoya auf Rang sieben, ehe er später wegen eines technischen Defekts ganz aufgeben musste.
Die Führung übernahm Schumachers Teamkollege Rubens Barrichello vor dem Schotten David Coulthard im Silberpfeil. Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch nahm Schumi die Verfolgung auf. Zur Hälfte des Rennens hatte er sich mit Rekordrunden am Fließband bereits wieder auf Platz drei nach vorn gekämpft. Coulthard übernahm durch einen schnelleren Boxenstopp die Führung vor Barrichello, Schumi blieb nach seinem Halt Dritter.
Quelle: ntv.de