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EM-Rendezvous mit einem "Albtraum" DBB-Team will Kampf annehmen

Zwei Spiele, zwei Siege: Dirk Nowitzki und die deutsche Mannschaft.

Zwei Spiele, zwei Siege: Dirk Nowitzki und die deutsche Mannschaft.

(Foto: dpa)

Nach dem EM-Krimi gegen Italien steht Deutschlands Basketballern nun der zweite Härtetest bevor. Gegen Frankreich könnte schon eine Vorentscheidung über das Weiterkommen fallen. Respekt hat das DBB-Team vor allem vor Superstar Tony Parker. "Er ist ein Albtraum", sagt Center Chris Kaman.

Die Nachwirkungen des zweiten EM-Spiels waren Basketball-Bundestrainer Dirk Bauermann noch anzusehen, als er den 76:62-Erfolg über Italien kommentieren sollte. Der 53-Jährige wirkte angespannt, hochkonzentriert. Als würde der Krimi gegen die Italiener noch einmal in ihm ablaufen. Erst als die Sprache auf die giftige Spielweise und Schauspielerei des Gegners kam, hellte sich Bauermanns Miene auf – weil sein Team trotzdem gewonnen hatte und nun mit der Gewissheit ins Duell mit Frankreich (20 Uhr) geht, auch in engen Spielen als Mannschaft zu funktionieren.

"Wir haben diesen Kampf angenommen, alle haben das getan, und sind dafür belohnt worden." Siege über Italien sind Erfolge, wie sie der Bundestrainer mag. Weil ein Team an ihnen wächst. Weil es trotz der erneut überragenden Statistiken des NBA-Duos Dirk Nowitzki (21 Punkte, 12 Rebounds) und Chris Kaman (17 Punkte, 17 Rebounds) "eine große Mannschaftsleistung" in einem großen Kampf war, wie Spielmacher Heiko Schaffartzik betonte.

Spuren von Schlägen

Die Spuren dieses Kampfes trug Robin Benzing nach dem Spiel in die Mixed Zone, ein dicker Eisbeutel prangte auf seinem Schienbein. "Es tat schon weh. Ich habe direkt einen Schlag ins Bein bekommen. Im ersten Moment hatte ich Angst, der Schock ist natürlich auch immer da", beschrieb der 22-Jährige die Szene kurz vor Schluss, als Italiens Topscorer Danilo Gallinari (17 Punkte) mit einem Pferdekuss seinen letzten "Treffer" gelandet hatte: "Aber es ist nur ein Schlag, nichts Schlimmes."

Robin Benzing, Deutschlands Waffe hinter Nowitzki und Kaman.

Robin Benzing, Deutschlands Waffe hinter Nowitzki und Kaman.

(Foto: dpa)

Gegen Frankreich soll der seit der verpatzten WM 2010 spürbar gereifte Youngster wieder dabei sein. Deutschland wird ihn brauchen. Hinter Nowitzki und Kaman ist der Benzing der verlässlichste Scorer. Er ist die dritte Option im Angriff und auch in engen Spielen wie gegen Italien in der Lage, Verantwortung zu übernehmen. Das könnte im Duell mit den nach zwei Partien ebenfalls noch ungeschlagenen Konkurrenten ein wichtiger Faktor werden. "Die Franzosen werden ein sehr harter Brocken sein. Sie sind sehr athletisch, sehr schnell. Wir müssen sehen, ob wir frisch und spritzig genug sind, um mitzuhalten", blickte Bauermann voraus. Belohnung für einen Erfolg wäre wohl die Zwischenrunde, die damit so gut wie erreicht wäre.

Nowitzki und Kaman mit Respekt

Auch Center Chris Kaman erwartet ab 20 Uhr den ersten richtigen Test für das DBB-Team. Respekt hat er insbesondere vor Tony Parker. Der 1,88 Meter große Aufbauspieler von den San Antonio Spurs ist einer von vier NBA-Profis im französischen Kader und dank seiner Ex-Frau Eva Longoria über die Basketball-Welt hinaus bekannt. Zu einer Ausnahmeerscheinung unter Frankreichs Superathleten machen den eleganten Edeltechniker aber seine sportlichen Fähigkeiten. Parkers perfekte Ballbehandlung, sein schneller erster Schritt und der unwiderstehliche Zug zum Korb sind Waffen, die jeden Gegner vor Probleme stellen.

Dirk Nowitzki hält ihn für den wohl besten Point Guard der Welt. In den ersten beiden EM-Spielen war der 29-Jährige bemüht, diesem Ruf gerecht zu werden. Mit insgesamt 52 Punkten war Parker Topscorer des Turniers. Seine Trefferquote von über 60 Prozent ist ebenso beeindruckend wie 15 Assists. Nur Serbiens Milos Teodosic setzt seine Mitspieler besser ein.

"Tony Parker ist ein Albtraum – in der NBA und auch hier", findet Kaman. In Ehrfurcht erstarren wird das deutsche Team jedoch nicht, dafür waren die ersten beiden Spiele zu überzeugend. Außerdem: "Sie spielen Basketball und wir spielen Basketball. Jeder kann jeden schlagen und es ist nur ein Spiel. Wir müssen einfach einen guten Tag haben und sie einen schlechten – darauf setzen wir."

Quelle: ntv.de

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