"Nackenschläge" zum WM-Auftakt DEB-Team muss sich nach zwei herben Klatschen schnell raffen
14.05.2024, 10:01 Uhr
Die deutschen Eishockey-Profis sind ins Straucheln geraten.
(Foto: IMAGO/Michal Fajt)
Der Hoffnungsträger der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft heißt Nico Sturm. Der NHL-Profi steht beim Auftaktsieg gegen die Slowakei auf dem Eis, die deutlichen Pleiten gegen die USA und Schweden verpasst er. Für das Weiterkommen braucht es aber mehr als Sturm, weiß Kapitan Moritz Müller.
Drei Punkte mehr als im letzten Jahr, aber weitaus weniger Zuversicht: Nach den beiden Klatschen gegen die Titelaspiranten USA und Schweden sind die deutschen Vize-Weltmeister bei der Eishockey-WM in Tschechien vor allem mental gefordert. "Wir haben einige Nackenschläge bekommen. Aber wir sind zurückgekommen, das zeichnet die Mannschaft aus", sagte Kapitän Moritz Müller nach dem ernüchternden 1:6 gegen den elfmaligen Titelträger Schweden bei MagentaSport.
Mit Blick auf die Tabelle betonte der 37-Jährige: "Es sieht besser aus als im letzten Jahr, das müssen wir in unsere Köpfe reinkriegen." Denn dank des 6:4-Auftaktsieges gegen die Slowakei nimmt die deutsche Nationalmannschaft drei Zähler aus den ersten drei Duellen mit den stärksten Gegnern mit. Beim Silbercoup von Tampere war sie mit drei Niederlagen in das Turnier gestartet - allerdings hatte sie gegen die Topnationen nur ganz knapp verloren und deutlich stärker gespielt. Diesmal stehen nach dem 1:6 gegen die USA und der Pleite gegen Schweden schon 16 Gegentore zu Buche.
Im Kampf um das WM-Viertelfinale sind die verbleibenden Spiele der Gruppe B gegen die kleineren Kontrahenten entscheidend. Nach dem Duell mit dem letztjährigen Überraschungsdritten Lettland am Mittwoch (16.20 Uhr/Pro7, MagentaSport und im Liveticker bei ntv.de) folgen die Partien gegen Kasachstan, Polen und Frankreich. Anders als im Vorjahr muss die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) diesmal nicht zwingend alle Spiele gewinnen. "Man muss schon ehrlich zu sich selber sein", meinte Müller: "Wir haben die Spiele vor der Brust wie letztes Jahr. Es wird eine Herausforderung, das in die Köpfe zu bekommen."
Zudem baut die DEB-Auswahl auf ihren Hoffnungsträger: NHL-Profi Nico Sturm soll die Mannschaft in die Runde der letzten Acht führen. Schon gegen Lettland scheint eine Rückkehr aufs Eis möglich. "Er tut uns schon gut", sagte Kapitän Moritz Müller. "Wir freuen uns, wenn er wieder dabei ist." Der 29-Jährige von den San Jose Sharks stand nur beim 6:4-Auftaktsieg gegen die Slowakei auf dem Eis, seither musste er angeschlagen zusehen. "Ich hoffe, dass er jetzt dabei ist", sagte Abwehrspieler Jonas Müller von den Eisbären Berlin.
Sturm ist für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes enorm wichtig. Als Spieler beim Bully, als Führungsfigur auf und neben dem Eis, als Kämpfer. An dem Stanley-Cup-Sieger von 2022 können sich die nach zwei klaren Niederlagen angeschlagenen Mitspieler aufrichten. "Er ist auf einem sehr, sehr guten Weg", sagte DEB-Sportdirektor Christian Künast bei MagentaSport. "Ich bin guter Dinge, dass er bald wieder zum Einsatz kommt." Der Leistungsträger soll noch "ein, zwei Tage" geschont werden.
Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa