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Sorgen um NHL-Star Sturm Deutschland pfeift auf die Tracht Prügel der USA

Eine Nummer zu groß: Michael Kesselring (M) und die USA besiegen Deutschland.

Eine Nummer zu groß: Michael Kesselring (M) und die USA besiegen Deutschland.

(Foto: Darko Vojinovic/AP/dpa)

Die deutschen Vizeweltmeister erhalten bei der Eishockey-WM in Tschechien eine Lehrstunde. Gegen das mit Topstars gespickte US-Team sind die DEB-Cracks chancenlos. Im Team sorgt das nicht für schlechte Stimmung. Vielmehr gibt es Sorgen um einen Anführer.

Die 1:6-Pleite gegen die USA ist für die Eishockey-Nationalmannschaft verkraftbar, der drohende Ausfall von Nico Sturm für weitere WM-Spiele wäre dagegen ein herber Rückschlag. Wann der 29 Jahre alte Stürmer der San Jose Sharks wie auch die angeschlagenen Abwehrspieler Maksymilian Szuber und Fabio Wagner wieder für das DEB-Team auflaufen können, ist unklar. "Wir haben die Erwartungen und Hoffnungen, dass sie bald wieder fit sind", sagte Bundestrainer Harold Kreis am späten Samstagabend.

Genaue Verletzungsdiagnosen oder Rückkehrtermine werden beim Eishockey so gut wie nie kommuniziert. Kreis bestätigte zwar die Verletzung, doch ob einer aus dem Trio am Montag (20.20 Uhr) im dritten Gruppenspiel gegen Mitfavorit Schweden wieder dabei sein kann, ließ er offen. "Wir werden schauen, wie die Genesung ist", erklärte der Kanadier. Dramatisieren wollte der frühere DEL-Coach die Ausfälle nicht. "Dass alle Spieler jedes Spiel absolvieren, ist bei einer WM ungewöhnlich", erklärte Kreis.

Nicht nur irgendwelche NHL-Spieler, Topstars!

Sturm war im vergangenen Jahr ein wichtiger Leistungsträger bei der sensationellen Vizeweltmeisterschaft gewesen. Auch beim 6:4 zum Auftakt am Freitag gegen die Slowakei war der NHL-Profi einer der auffälligsten Spieler in einer guten DEB-Auswahl. "Jeder verletzte Spieler ist bei uns ein Ausfall", sagte Kreis. Das gilt bei Sturm besonders, auf und neben dem Eis.

Trotz der Klatsche gegen die USA befürchten die deutschen Vize-Weltmeister derweil keinen mentalen Knacks. "Ob wir 2:1 verlieren oder 6:1 - wir haben so oder so null Punkte", meinte Verteidiger Kai Wissmann nach dem 1:6 im zweiten WM-Vorrundenspiel in Tschechien gegen die USA: "Von daher ist es eigentlich egal." Auch Kapitän Moritz Müller forderte, das Ergebnis "richtig einzuordnen. Es gab heute drei Punkte, die haben wir nicht geholt". Das US-Team mit 22 NHL-Profis ist deutlich stärker besetzt als im Vorjahr, als sich Deutschland sich im Halbfinale durchsetzte. "Die haben nicht nur irgendwelche NHL-Spieler dabei, sondern Topstars", meinte Wissmann.

Abhaken, analysieren, aufladen

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Müller ergänzte: "Es gilt, das Ergebnis abzuhaken, zu analysieren, mental neue Kraft aufzuladen und dann am Montag wieder anzugreifen." Nächster Gegner ist der elfmalige Weltmeister Schweden, der ähnlich prominent besetzt ist und die USA zum Auftakt mit 5:2 geschlagen hat. Dank des 6:4-Siegs zum Turnierstart gegen die Slowakei hat die deutsche Mannschaft im Kampf um den Viertelfinaleinzug aber bereits drei Punkte auf dem Konto - anders als im vergangenen Jahr, als sie mit drei Niederlagen startete und dann noch ins Endspiel stürmte.

"Das Ergebnis fällt vielleicht etwas zu hoch aus. Wir haben es ihnen zu einfach gemacht. Die Qualität bei uns ist hoch genug, um es auch anders zu gestalten", sagte Müller bei ProSieben. Kreis stimmte seinem Kapitän zu: "Wir hatten heute Mühe mit unserer Balance. Die Jungs haben sich bemüht, aber heute war nicht unser bester Tag." Nur Yasin Ehliz (35.) traf vor 9109 Zuschauern in der Ostravar Arena, darunter gut 3000 deutsche Fans, für das DEB-Team. Brady Tkachuk (13.), Michael Kesselring (18.), Johnny Gaudreau im Powerplay (33.), Luke Hughes (40.), Trevor Zegras (51.) und Michael Eyssimont (53.) erzielten die Tore für die Amerikaner.

Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid

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