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Viertelfinale noch nicht sicher DFB-Elf muss weiter Zittern

Die deutschen Fußball-Frauen haben den vorzeitigen Einzug ins WM-Viertelfinale in China verpasst. Der Titelverteidiger kam im zweiten Gruppenspiel gegen England nicht über ein 0:0 hinaus. 27.730 Zuschauer im Honkou-Stadion in Shanghai sorgten für echte WM-Atmosphäre. Die deutschen Frauen waren von Beginn an deutlich mehr gefordert als beim 11:0 gegen Argentinien. England stellte in einer spannenden Partie eine kompakte Hintermannschaft und eine spielstarke Offensive, in der Englands Trainerin Hope Powell immer wieder rotieren ließ und Superstar Kelly Smith als Speerspitze aufbot.

Doch die umgebaute Viererkette der Deutschen, in der Annike Krahn die verletzte Sandra Minnert ersetzte, ließ sich kaum aus der Ruhe bringen. Vor allem die 22-Jährige Krahn vom FCR Duisburg lieferte ein glänzendes WM-Debüt. Sie sorgte zudem per Kopf für die erste Chance des Spiels (5.). Doch auch auf der anderen Seite wurde es gefährlich. Torfrau Nadine Angerer unterlief einen langen Ball, den sie gerade noch zur Ecke ablenkte (7.) Ansonsten verflachte das Spiel aber schnell, da sich auf beiden Seiten die Fehlpässe häuften.

Die dreimalige Weltfußballerin Birgit Prinz kam gegen Faye White und Anita Asante zunächst kaum zu Zuge. Auch ihrer fleißigen Sturmkollegin Sandra Smisek bot sich kaum die Möglichkeit zum Abschluss. Erst kurz vor der Pause brachten Kerstin Garefrekes und Prinz das englische Tor noch einmal in Gefahr.


In Hälfte zwei schienen den Engländerinnen die Kräfte auszugehen, so dass die Deutschen das Spiel in die Hand nehmen konnten. Große Chancen sprangen dabei aber nicht heraus. Silvia Neid brachte daher die 19-jährige Fatmire Bajramaj, die für ein wenig mehr Schwung in der Offensive sorgte. Die beste Chance hatte dann aber wieder Deutschlands Rekord-Torschützin Birgit Prinz, die an Torfrau Rachel Brown scheiterte (73.). In der 82. Minute vergab auch Garefrekes gegen die glänzend reagierende Brown. Am Ende blieb es beim 0:0. Deutschland ist punktgleich mit Japan, belegt aber auf Grund des besseren Torverhältnisses den ersten Tabellenplatz.


"Wir haben keine Punkte abgegeben, sondern einen dazu bekommen. Mit der Abwehrarbeit kann ich sehr zufrieden sein. Wir haben gut gespielt", meinte DFB-Trainerin Silvia Neid fast ein wenig trotzig nach dem durchwachsenen Spiel. Die Qualifikation für das Viertelfinale wollen die DFB-Frauen jetzt mit einem Sieg gegen Japan unter Dach und Fach bringen. Dann muss Neid allerdings auf Mittelfeldspielerin Simone Lauder verzichten. Die Duisburgerin handelte sich gegen England ihre zweite gelbe Karte ein und ist damit ein Spiel gesperrt.

Von Marcel Grzanna, sid

Quelle: ntv.de

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