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"Eine interessante Gruppe" DFB-Team mit gutem WM-Los

Es ist vollbracht: Die acht WM-Gruppen sind ausgelost.

Es ist vollbracht: Die acht WM-Gruppen sind ausgelost.

(Foto: dpa)

Deutschland erwischt bei der Auslosung der Vorrundengruppen für die Fußball-WM 2010 in Südafrika kampfstarke, aber schlagbare Gegner - ganz im Gegensatz zu Rekordweltmeister Brasilien, der in einer echten "Todesgruppe" antreten muss. Das Eröffnungsspiel bestreiten Gastgeber Südafrika und Mexiko.

Das traditionelle Losglück war der deutschen Fußball-Nationalmannschaft vor der WM in Südafrika nur teilweise treu. Zwar blieben dem Team von Bundestrainer Joachim Löw bei der Gruppenauslosung im International Convention Centre von Kapstadt die ganz großen Brocken wie Frankreich oder Portugal erspart, doch ein Spaziergang werden die Partien in der Gruppe D gegen Australien, Serbien und Ghana nicht. Eröffnet wird die 19. Fußball-Weltmeisterschaft am 11. Juni 2010 in Johannesburg mit dem Duell der Gastgeber gegen Mexiko (zum WM-Spielplan).

Keinesfalls unzufrieden mit den zugelosten Gegnern: Bundestrainer Joachim Löw.

Keinesfalls unzufrieden mit den zugelosten Gegnern: Bundestrainer Joachim Löw.

(Foto: AP)

"Wir freuen uns auf das Turnier. Es ist eine interessante Gruppe. Es wird wichtig für uns sein, das erste Spiel gegen Australien zu gewinnen. Vor Serbien habe ich großen Respekt. Sie haben in der Qualifikation Frankreich hinter sich gelassen. Ghana ist zusammen mit Algerien die stärkste Mannschaft Afrikas", warnte Löw zu den Gruppengegnern. Der dreimalige Weltmeister bestreitet seine Spiele gegen Australien am 13. Juni (16.00 Uhr) in Durban, gegen Serbien am 18. Juni (13.30 Uhr) in Port Elizabeth und gegen Ghana am 23. Juni (20.30 Uhr) in Johannesburg. Gutes Omen für das DFB-Team: Seit 1986 beim 0:2 gegen Dänemark wurde kein WM-Gruppenspiel mehr verloren.

Kampfstarke Gruppengegner

"Man hat schon durchgeschnauft. Wir sind froh, dass wir einige Gegner nicht bekommen haben. Wir haben kampfstarke Mannschaften in unserer Gruppe. Da werden wir körperlich gefordert werden. Es gab schon einfachere Gruppen bei Weltmeisterschaften", gab DFB-Teammanager Oliver Bierhoff zu Protokoll. Auch DFB-Präsident Theo Zwanziger räumte ein: "Uns ist eine sogenannte Hammergruppe erspart geblieben, aber eine Garantie, dass unsere Nationalmannschaft das Achtelfinale erreicht, ist dieses Los sicher nicht."

Gegen keinen der drei Gegner verfügt die DFB-Auswahl über große Länderspiel-Erfahrung. Den einzigen Vergleich gegen Ghana (zum Porträt) gewann Deutschland 1993 in Bochum mit 6:1. Gute Erinnerungen hat der DFB auch gegen Australien (zum Porträt). Das bisher einzige WM-Duell endete 1974 in Hamburg mit einem deutschen 3:0-Sieg. Zuletzt standen sich beide Mannschaften beim Confederations Cup 2005 gegenüber. Damals kam die DFB-Auswahl nur mit Mühe zu einem 4:3. Im einzigen Länderspiel gegen Serbien (zum Porträt) feierte Deutschland im Mai 2008 einen 2:1-Sieg.

"Deutschland muss weiterkommen"

Sollte die Löw-Elf, die ihr Quartier während der WM-Endrunde vor den Toren Pretorias aufschlägt, die Vorrunde als Gruppensieger überstehen, würde sie das Achtelfinale am 27. Juni in Bloemfontein bestreiten. Gegner wäre eine Mannschaft aus der Gruppe C mit England, den USA, Algerien und Slowenien. Die weiteren Stationen auf dem Weg zur ersehnten Endspiel-Teilnahme wären Kapstadt (3. Juli/Viertelfinale) und wiederum Durban (7. Juli/Halbfinale). Als Zweiter der Gruppe D müsste das DFB-Team am 26. Juni in Rustenburg gegen den Sieger der Gruppe C antreten. Für Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg  ist das Erreichen der K.o.-Runde ein Muss: "Deutschland muss in dieser Gruppe weiterkommen. Gegen Australien muss zum Auftakt ein Dreier her, Ghana und Serbien sind auch absolut machbar."

In der von FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke gemeinsam mit Oscar-Preisträgerin Charlize Theron geleiteten Auslosung vor etwa 2000 Gästen und geschätzten 200 Millionen Fußball-Anhängern weltweit vor den TV-Geräten traf es Rekord-Weltmeister Brasilien besonders hart. Die Südamerikaner treffen in der Gruppe G auf Nordkorea, die Elfenbeinküste und Portugal. Der als Kopf der Gruppe F gesetzte Titelverteidiger Italien bekommt es in der Vorrunde mit Paraguay, Neuseeland und die Slowakei zu tun.

Die acht Vorrundengruppen

Gruppe AGruppe BGruppe CGruppe D
SüdafrikaArgentinienEnglandDeutschland
MexikoNigeriaUSAAustralien
UruguaySüdkoreaAlgerienSerbien
FrankreichGriechenlandSlowenienGhana

    Ein Klick auf die Namen der Teams führt Sie zum jeweiligen Mannschaftsporträt
 
Gruppe EGruppe FGruppe GGruppe H
NiederlandeItalienBrasilienSpanien
DänemarkParaguayNordkoreaSchweiz
JapanNeuseelandElfenbeinküsteHonduras
KamerunSlowakeiPortugalChile

Farbenfrohes Fest

Ehe John Smith, der Kapitän des südafrikanischen Rugby-Teams, als erster in die Lostöpfe griff, präsentierte sich Südafrika in einer rund einstündigen Show als weltoffener Gastgeber. Afrikanische Folklore und heiße Rhythmen weckten die Vorfreude auf das erste WM-Turnier auf dem Schwarzen Kontinent.

Erst wurde getanzt und gesungen, dann zur Auslosung geschritten.

Erst wurde getanzt und gesungen, dann zur Auslosung geschritten.

(Foto: REUTERS)

"Wir sind geehrt und ehrfürchtig, dass Südafrika diese einzigartige Ehre zuteilgeworden ist, Gastgeber zu sein. Wir müssen danach streben, ein perfekter Ausrichter zu sein", sagte Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela in einer Videobotschaft. Staatspräsident Jacob Zuma fügte hinzu: "Wir sind stolz. Wir glauben, wir werden die Welt überraschen."

Aufregung nach Bombendrohungen

Wenige Stunden vor der Auslosungszeremonie hatten zwei Bombendrohungen kurzzeitig für Aufregung in der Touristen-Metropole gesorgt. Am internationalen Flughafen von Kapstadt und im Congress Centre wurde jeweils eine Person festgenommen. Bei einem der Festgenommenen soll es sich um einen 68 Jahre alten deutschen Fotografen handeln, der in Kapstadt lebt.

Die Männer hatten behauptet, explosives Material bei sich zu tragen. Bei den Untersuchungen der Polizei wurde kein Sprengstoff gefunden. Nach dem Zwischenfall wurden die Sicherheitsvorkehrungen für die Auslosung noch einmal verschärft.

Quelle: ntv.de, cwo/dpa/sid

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