Sport

"Sportschau" nicht unantastbar DFL will höhere TV-Gelder

Zur Erhöhung ihrer Erträge erwägt die Deutsche Fußball Liga (DFL) offenbar, künftigen Vertragspartnern bei der Vergabe von Live-Übertragungsrechten an der Bundesliga mehr Exklusivität zu gewähren. Auch die "Sportschau" sei grundsätzlich nicht mehr unantastbar.

"Wenn man sich auf finanziellen Stufen wie in England und Italien bewegen will, muss man überlegen, wie man dies bewerkstelligen will", sagte der kommissarische DFL-Präsident Wolfgang Holzhäuser der Welt am Sonntag. In dieser Hinsicht werde beispielsweise schon seit Jahren über veränderte Anstoßzeiten nachgedacht.

Erzwungener Schulterschluss

Im Dezember 2005 hatte die DFL einen bis 2009 datierten Vertrag mit dem Pay-TV-Sender arena abgeschlossen und dem Kanal trotz eines finanziell weniger lukrativen Angebots den Vorzug vor dem bisherigen Partner Premiere gegeben. Während arena den Erstverwertungsrechten im Free-TV ab 18.30 in der ARD-Sportschau zustimmte, wollte Premiere mehr Exklusivität und hatte seine Offerte mit der Forderung verknüpft, dass die ersten Bilder im frei empfangbaren Fernsehen nicht vor 22.00 Uhr laufen dürften.

Im vergangenen Februar übten arena und Premiere dann den Schulterschluss. So vertreibt der derzeitige Bundesliga-Sender sein Satellitenprogramm seither über die Plattform seines Konkurrenten. Allerdings prüft das Bundeskartellamt derzeit, ob diese Kooperation auch zukünftig weitergeführt werden darf. Eine gemeinsame Bewerbung um die Bundesliga-Rechte ab 2009 schließen beide Sender derzeit aus.

"Mehr Geld für mehr Exklusivität"

Die derzeitigen TV-Verträge der Bundesliga laufen seit Juli 2006 und gelten noch zwei Spielzeiten. Das Gesamtvolumen beträgt mehr als 1,2 Milliarden Euro. Mit rund 660 Millionen Euro zahlt der Pay-TV- Sender arena den größten Anteil.

Dessen ungeachtet kündigte Premiere bereits ein neues Angebot für die Übertragungsrechte der Fußball-Bundesliga an. Das neue Konzept stehe unter dem Motto "Mehr Geld für mehr Exklusivität" und sehe die Abschaffung der "Sportschau" zum bisherigen Sendetermin um 18.30 Uhr vor, sagte Premiere-Sprecher Stefan Vollmer der "Welt am Sonntag".

Quelle: ntv.de

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