Sport

Heimreise statt Halbfinale DHB-Frauen bleiben ohne WM-Medaille

Anna Lörper geht mit voller Wucht in Richtung Tor.

Anna Lörper geht mit voller Wucht in Richtung Tor.

(Foto: dpa)

Die Erfolgsgeschichte der deutschen Handballerinnen bleibt ohne Happy End. Die Mannschaft unterliegt im WM-Viertelfinale in Novi Sad dem dreimaligen Olympiasieger Dänemark und verpasst damit die erste Medaille bei einem Großereignis seit 2007.

Die deutschen Handball-Frauen sind bei der WM in Serbien ausgeschieden. Der EM-Siebte verlor in Novi Sad sein Viertelfinale gegen Dänemark mit 28:31 (17:17). Die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) verspielte in den letzten zehn Minuten eine Zwei-Tore-Führung und erlitt die erste Turnierniederlage im siebten Spiel.

Line Jorgensen (l.) kommt gegen Natalie Augsburg zum Abschluss.

Line Jorgensen (l.) kommt gegen Natalie Augsburg zum Abschluss.

(Foto: dpa)

Statt zum Halbfinale nach Belgrad gegen Panamerikameister Brasilien am Freitag reist die DHB-Auswahl nun in die Heimat zurück. Die erste Turnierniederlage nach zuvor sechs Siegen verhinderte auch die Leipziger Torjägerin Susann Müller mit zwölf Treffern nicht.
DHB-Präsident Bernhard Bauer, der gemeinsam mit Vizepräsident Bob Hanning nach Serbien gereist war, mischte sich mit einem Deutschland-Schal unter die Fans. Doch trotz der Unterstützung des Verbandsbosses erwischten die deutschen Frauen vor 1250 Zuschauern gegen den EM-Fünften in der Spens-Arena einen Fehlstart. Nach vier Minuten lag das Jensen-Team gegen die flinken Däninnen mit 0:3 zurück.

Müller gelang erst in der sechsten Minute der erste deutsche Treffer. Die DHB-Auswahl lud den Gegner durch Ballverluste immer wieder zu einfachen Toren über Tempogegenstöße ein, zudem vergab das deutsche Team zu viele Chancen. Einzig auf Müller war in der Anfangsphase Verlass. Mit ihrem vierten Tor brachte sie ihre Mannschaft in der elften Minute auf 5:6 heran. Wurde das Angriffsspiel des EM-Siebten mit zunehmender Spieldauer immer besser, offenbarte die Abwehr immer wieder große Lücken. Nach dem ersten Vier-Tore-Rückstand (7:11/18. Minute) nahm Jensen eine Auszeit und schwor seine Mannschaft auf eine konzentriertere Abwehrarbeit gegen das schnelle Spiel der Däninnen ein.

Kein Glück in der Schlussphase

Der Erfolg stellte sich aber erst gegen Ende der ersten Halbzeit ein. Auch ohne die fehlenden Leistungsträgerinnen Kerstin Wohlbold (Kreuzbandriss), Anne Müller (Knieverletzung), Isabell Klein und Katja Schülke (beide schwanger) kämpfte sich das deutsche Team zurück und schaffte nach einem 14:17 (25.) bis zur Pause den Ausgleich. Anteil daran hatte auch Torhüterin Clara Woltering, die sich mit zunehmender Spieldauer steigerte. "Die Mannschaft ist schwer ins Spiel gekommen und hat sich dann bravourös zurückgekämpft. Hut ab vor dieser Leistung. Das ist Wahnsinn. Ich fiebere total mit, fast so, als ob ich selbst mitspielen würde", sagte Bauer.

Nach dem Seitenwechsel sorgte Müller per Siebenmeter beim 18:17 für die erste deutsche Führung (32.). In der Folge wechselte die Führung ständig. Es gelang keinem Team, sich in der temporeichen Begegnung abzusetzen. Auch eine 26:24-Führung (51.) nutze dem deutschen Team nichts. In der spannenden Schlussphase hatte Dänemark das bessere Ende für sich.

Quelle: ntv.de, ppo/dpa/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen