Noch Arbeit in der EM-Vorbereitung DHB-Team auf Formsuche
09.01.2010, 20:56 UhrAnderhalb Wochen vor dem EM-Start sucht die deutsche Handball-Nationalmannschaft weiter nach ihrer Turnierform. Im ersten von zwei Testspielen gegen den Olympiazweiten Island reicht es nur 40 Minuten zu einer ansehnlichen Leistung.
Den deutschen Handball-Männern fehlt es zehn Tage vor Turnierbeginn noch an EM-Reife. Vier Tage nach dem 30:29 gegen EM-Gastgeber Österreich verlor der WM-Fünfte am Samstag in Nürnberg mit 28:32 (16:14) gegen den Olympia-Zweiten Island. Vor 8000 Zuschauern in der ausverkauften Arena Nürnberg fehlte es der deutschen Mannschaft an Konstanz. Vor allem im Angriff blieb vieles Stückwerk im Team von Bundestrainer Heiner Brand, der viele verschiedene Formationen ausprobierte. Bester Werfer beim Gastgeber war Lars Kaufmann (Göppingen/6).
Vier Tage nach dem mageren 30:29-Sieg in Innsbruck zeigte sich die deutsche Mannschaft zumindest 40 Minuten lang frischer und harmonierte trotz zahlreicher Wechsel besser. Bis Mitte der zweiten Halbzeit hatte das DHB-Team den Gegner spielerisch im Griff, ehe langsam die Kräfte schwanden. So wurde aus einem Vier-Tore-Vorsprung (20:16) innerhalb von 15 Minuten ein Zwei-Tore-Rückstand (26:28), den der dreimalige Weltmeister in der Schlussphase nicht mehr aufholen konnte.
"Ich bin nicht unzufrieden mit der gezeigten Leistung, wohl aber mit der hohen Zahl an technischen Fehlern. Letztlich spiegelt die Vier-Tore-Niederlage nicht ganz den Spielverlauf wieder, denn wir waren bis kurz vor Schluss klar auf Augenhöhe", sagte Brand, der einen deutlichen Fortschritt gegenüber dem Österreich-Spiel sah: "Wir hatten zumindest in den ersten 40 Minuten einige sehr starke Momente."
Glandorf verletzt raus
Wie erwartet fehlte im ersten Vergleich gegen Island Torhüter Johannes Bitter. Der Hamburger laboriert noch an den Folgen einer Ellenbogen-Operation. Bei dem Eingriff am 28. Dezember waren freie Gelenkkörper entfernt worden, die ihm Schmerzen bereitet hatten. Zudem musste der Bundestrainer auf Uwe Gensheimer verzichten. Der Linksaußen von den Rhein-Neckar Löwen leidet an einer Wadenzerrung mit Bluterguss im rechten Bein. Mannschaftsarzt Marco Kettrukat kündigte seine dessen Rückkehr für das Spiel gegen Brasilien am Mittwoch (20.00 Uhr) in Mannheim an.
Und einen weiteren personellen Rückschlag musste die deutsche Mannschaft schon in der 10. Spielminute verkraften. Rückraum-Ass Holger Glandorf (Lemgo) erlitt eine Zerrung im rechten Oberschenkel. Der Linkshänder bekam einen Eis-Verband und konnte nicht mehr eingesetzt werden. Auch für den zweiten Vergleich mit Island, der am Sonntag stattfindet, wird Glandorf ausfallen.
Quelle: ntv.de, sid/dpa