"Wollen unbedingt Gold" DHB-Team für Titel gerüstet
03.02.2007, 17:44 UhrMit einem letzten Kraftakt gegen Endspiel-Neuling Polen wollen die deutschen Handballer ihr Final-Trauma überwinden und für den krönenden Abschluss einer rauschenden WM-Party sorgen. In zwei spielfreien Tagen haben die "Himmelsstürmer" ihre Reserven für das Endspiel am Sonntag (16.30 Uhr) in Köln aufgefrischt.
Mit Einsatz und Leidenschaft wie in den Spielen zuvor wollen die Gastgeber Revanche für die 25:27-Niederlage in der Vorrunde nehmen und das schaffen, was den deutschen Fußballern im vergangenen Sommer verwehrt blieb: den WM-Titel holen. "Ich habe schon mehrere Finals verloren. Das ist jetzt aber vergessen. Für uns ist das jetzt das wichtigste Spiel unseres Lebens, und wir wollen unbedingt dieses Gold", betonte Rückraum-Ass Pascal Hens (Hamburg).
Am Samstag bereitete sich die Mannschaft mit Videostudium und einem Training am Nachmittag auf das Spiel um die Goldmedaille vor. Den Tag davor hatte Brand seinen Schützlingen zur freien Verfügung gestellt. Das nutzten die Spieler zum Einkaufsbummel in Köln und zum Kinobesuch in Gummersbach. Lediglich die Behandlung von Blessuren und die physiotherapeutische Pflege der geschundenen Körper war Pflichtprogramm. Gestört wurde die erholsame Ruhe im Mannschaftshotel im beschaulichen Wiehl nur am Samstagvormittag durch einen Fan, der auf dem Parkplatz immer wieder durch ein Megafon brüllte: "Aus dem Fußball-Sommermärchen wird jetzt ein Handball-Wintermärchen."
Vier Finals, nur ein Sieg
Die Mannen um Kapitän Markus Baur sind gerüstet für ihr "Projekt: GOLD 2007". "Wir wollen da weitermachen, wo wir zuletzt aufgehört haben", forderte Bundestrainer Heiner Brand von seinen Spielern. Dabei kämpft die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) auch gegen ihr Final-Trauma an. Denn in bislang vier Endspielen unter der Regie von Brand sprang lediglich ein Sieg bei der Europameisterschaft 2004 heraus. Bei der EM 2002, der WM 2003 und den Olympischen Spielen 2004 waren einmal Schweden und zwei Mal Kroatien die Sieger gegen Deutschland.
Im Endspiel von Köln wollen die deutschen Spieler deshalb wieder auf ihre bewährten Stärken Kampfgeist, Siegeswillen und Einsatzbereitschaft setzen - und auf die frenetische Anfeuerung der Fans. "Unser größtes Plus ist die Moral", meinte der zuletzt tadellose Torhüter Henning Fritz. "Wir haben während des Turniers den Geist vom Ammersee gefunden", befand sein Kieler Club-Kollege Dominik Klein.
Polen in Bestbesetzung
Unterdessen besichtigten die Polen am Samstag erstmals die Kölnarena. 19.000 Zuschauern werden am Sonntag die Halle wieder in ein Tollhaus verwandeln. "Das ist ein ganz normales Spiel. Am Ende zählt nur das Resultat", beschwichtigte Trainer Bogdan Wenta nach dem Training. Der Magdeburger Bundesliga-Coach kann gegen die DHB-Auswahl wieder auf seine beste Formation zurückgreifen, nachdem zuletzt einige seiner Spieler wie Torwart Slawomir Szmal (Kronau/Östringen) wegen eines Magen-Darm-Infektes pausieren mussten. "Alle sind fit", erklärte Wenta.
Quelle: ntv.de