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Neues EM-Ziel: Platz fünf DHB-Team steckt nicht auf

Das EM-Halbfinale hat die DHB-Auswahl zwar frühzeitig verpasst haben. Die Lust am Turnier ist dem Team von Bundestrainer Heiner Brand deshalb aber noch lange nicht abhanden gekommen. Nach der knappen Niederlage gegen Turnierfavorit Frankreich soll es nun eben gegen Spanien mit einem Erfolg klappen.

Torhüter Johannes Bitter freut sich auf die nächsten Partien.

Torhüter Johannes Bitter freut sich auf die nächsten Partien.

(Foto: dpa)

Der Ärger über das verpasste EM-Halbfinale war bei Johannes Bitter noch nicht verflogen, doch seine Gedanken hatte der Torhüter schon wieder auf das neue Ziel gerichtet. "Jetzt sind wir bei diesem Turnier und wollen Platz fünf erreichen. Dafür lohnt es sich, jeden Morgen aufzustehen", sagte der Schlussmann des HSV Hamburg. Für das Spiel um Platz fünf am Samstag in Wien müssen die deutschen Handballer sowohl ihr zweites Hauptrunden-Spiel heute ab 18.15 Uhr gegen Spanien als auch zum Abschluss gegen Tschechien am Donnerstag (16.30 Uhr) gewinnen.

Am Sonntag hatte die deutsche Mannschaft durch die 22:24-Niederlage gegen Olympiasieger und Weltmeister Frankreich alle Chancen auf die Medaillenrunde vergeben. "Wir hatten die Chance, für die Sensation zu sorgen. Es macht sich ein bisschen Frust breit, weil wir rackern, kämpfen und alles geben und es nicht schaffen, die Spiele über die Runden zu kriegen. Es wäre viel mehr drin gewesen", haderte Bitter.

Frankreich die Grenzen aufgezeigt

Einen Tag nach dem Tod des ehemaligen Auswahl-Kollegen Oleg Velyky hatte das Team um Kapitän Michael Kraus erneut eine leidenschaftliche Leistung geboten und durch einen mitreißenden Endspurt den 15:22- Rückstand (49.) noch bis auf zwei Tore verkürzt. "Wir haben abends beim Essen zusammengesessen und vor Ärger immer wieder mit der Hand auf den Tisch gehauen. So leicht wie diesmal hätten wir die Franzosen noch nie schlagen können", meinte der Spielmacher.

Unzufrieden sieht anders aus: Bundestrainer Heiner Brand ist zufrieden mit der Leistung seines Teams.

Unzufrieden sieht anders aus: Bundestrainer Heiner Brand ist zufrieden mit der Leistung seines Teams.

(Foto: dpa)

Für Bundestrainer Heiner Brand war das Verpassen des Halbfinales kein Beinbruch. "Das war für mich nie ein Thema", stellte er klar, ärgerte sich aber über die Niederlage: "Die Franzosen haben von uns die Grenzen aufgezeigt bekommen." Seinen Blick aber richtete er nach vorn auf die wichtige Partie gegen Spanien. "Da erwartet uns eine unangenehme Spielweise. Aber wir haben gegen den Weltmeister und gegen den WM-Dritten Polen gut mitgehalten. Vielleicht können wir da jetzt noch einen draufsetzen", sagte er.

Abschalten, Kraft tanken

Am Ruhetag vor dem Spanien-Spiel setzten die deutschen Akteure auf Regeneration nach vier anstrengenden Spielen. "Man merkt das schon, dass wir vier Spiele in kurzer Zeit hatten. Aber die medizinische Abteilung bekommt uns immer wieder ganz gut hin", sagte Rückraumspieler Holger Glandorf. Wie seine Team-Kollegen sehnt sich auch der Lemgoer nach dem zweiten Turniersieg: "Wir wollen mit einem Glücksmoment aus dem Turnier rausgehen. Wir wollen gegen Spanien gewinnen und dann wäre es schön, nach Wien zu kommen."

Wie gegen Frankreich fordert Brand auch gegen Spanien absoluten Einsatzwillen seines Teams.

Wie gegen Frankreich fordert Brand auch gegen Spanien absoluten Einsatzwillen seines Teams.

(Foto: REUTERS)

Brand fordert von seinen Spielern einen erneuten Kraftakt. "Es besteht kein Grund, nachzulassen. Ich gehe davon aus, dass die Mannschaft mit der gleichen Einstellung, dem gleichen Engagement an die nächste Aufgabe geht. Wer das nicht macht, hat in der Nationalmannschaft nichts zu suchen", sagte der Bundestrainer. Und Kapitän Kraus versprach: "Wir werden alles geben, um die Spanier zu schlagen. Das sind wir uns, der ganzen Nation und auch ein Stück weit Oleg Velyky schuldig."

Quelle: ntv.de, dpa

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