Neuaufbau als Erfolgsgeschichte DHB-Team überrascht alle
25.01.2009, 13:49 UhrDie Zukunft für die deutschen Handballer hat bereits bei der WM in Kroatien begonnen. Die Nobodies machen sich einen Namen. Die eigentlich als Perspektiv-Team im Umbruch zur Titelverteidigung angetretene DHB-Auswahl überzeugt bei der Weltmeisterschaft durch ungeahnte Stärke und vor allem durch Handball mit Herz überzeugt. Nur fünf Monate nach der olympischen Enttäuschung von Peking mit dem Vorrunden-Aus hat die stark verjüngte Auswahl selbst den kritischen Bundestrainer überrascht.
"Es sind viele Nobodies dabei. Es wächst gerade alles zusammen. Es entwickelt sich gerade eine Hierarchie. Das ist eine sehr schnell gelaufene Entwicklung die wir jetzt auf dem Spielfeld sehen. Die Leute, die jetzt da sind, können vom Alter her theoretisch auch bis 2012 zusammenspielen", erklärte Heiner Brand.
Neues Team, alter Teamgeist
Der Neuaufbau der Nationalmannschaft mit Blick auf die Olympischen Spiele in London hat sich bereits in Kroatien zur Erfolgsgeschichte entwickelt. "Wir haben eine homogene Mannschaft", urteilt Kapitän Michael Kraus. Selbst beim Krimi gegen Serbien zum Hauptrunden-Auftakt am Samstag brach nach einem Sechs-Tore-Rückstand keine Panik auf dem Parkett aus. Lohn für die kämpferische Glanzleistung war ein 35:35.
"Das Beste an dem Spiel waren die Leidenschaft der Spieler und der Punkt", resümierte der Bundestrainer, "der Teamgeist war wieder präsent, nur die handballerischen Leistungen haben nicht hingehauen."
Begeisterung und Leidenschaft
"Nach den Olympischen Spielen ist das Team konsequent verjüngt worden, wodurch eine neue Hierarchie entstanden ist, und sich neue Führungsspieler herausgebildet haben. Und das bekommt der Mannschaft sichtlich gut", befand Horst Bredemeier, Vizepräsident des Deutschen Handballbundes (DHB). Kapitän Kraus ist ebenso erst 25 Jahre alt wie Rückraumspieler Holger Glandorf, ihre Vertreter Martin Strobel (22) und Michael Müller (24) sind sogar noch jünger. Dadurch ist neue Frische ins Team gekommen.
"Wir haben jetzt jüngere Spieler dabei, die teilweise das erste Mal bei einer WM spielen. Das ist etwas Besonderes für die. Dass da vielleicht auch nach außen mehr Begeisterung da ist, das ist ganz klar", meinte Brand.
Begeisterung und Leidenschaft sind die Schlüsselwörter in der "neuen" Auswahl. "Wir sind positiv ins Turnier reingegangen und haben eine positive Entwicklung genommen. Das sieht man an der Begeisterung, die dort herrscht: Wie die Leute, die nicht spielen, den anderen helfen und jeder mit dem Herzen dabei ist", sagte der Gummersbacher, der wieder einmal ein gutes Gespür bei der Zusammenstellung der Mannschaft bewiesen hat.
Das Team ist der Star
"Die jungen Spieler zeichnet Begeisterungsfähigkeit aus und die Freude, bei der WM dabei zu sein", erläuterte Brand, der für eine intakte Mannschaft sogar einen weniger Guten dem Besseren bei der Nominierung vorziehen würde. "Es war bisher noch nicht nötig. Aber im Ernstfall würde ich so entscheiden. Das muss zusammenpassen im Mannschaftssport."
Auch Abwehrchef Oliver Roggisch war im "Handball-Frühstück" bei n-tv voll des Lobes für die Personalauswahl des Bundestrainers: "Wir haben hier wirklich eine sehr gute mannschaftliche Geschlossenheit und Heiner fördert das auch immer. Das ist eine Grundvoraussetzung für eine deutsche Handball-Nationalmannschaft, dass es in der Mannschaft stimmt, dass wir ein gutes Team haben. Wir haben Weltklasse-Handballer und wenn die noch gut zusammenarbeiten, dann kann man viel erreichen." Und wenn es 2009 noch nicht mit einer Medaille klappt, dann spätestens 2012 in London.
Quelle: ntv.de