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Sieg gegen Slowenien DHB-Team überzeugt

Getragen von einer schwarz-rot-goldenen Begeisterungswelle und dank eines überragenden Pascal Hens haben Deutschlands Handballer wieder Kurs auf das Viertelfinale der Heim-WM genommen. Das zuvor gestrauchelte Team von Bundestrainer Heiner Brand startete mit einem 35:29 (17:14) gegen Slowenien in die Hauptrunde und rehabilitierte sich damit in Halle/Westfalen für die zwei Tage zuvor erlittene erste Turnierniederlage gegen Polen (25:27). Der Traum vom ersten WM-Titel seit 1978 lebt damit weiter.

Angeführt von "Kanonier" Hens (9 Tore/Hamburg) untermauerten die Lokalmatadoren in der Neuauflage des EM-Finals von 2004 ihre Titel-Ambitionen. Vor 11.000 Zuschauern im erneut ausverkauften Gerry-Weber-Stadion besiegelten neben Pascal Hens der ebenfalls starke Rechtsaußen Florian Kehrmann (8/Lemgo) sowie Torhüter Henning Fritz (Kiel) den zehnten Sieg im 15. Duell mit den Slowenen, die ihren überragenden Schützen in Siarhei Rutenka (11/5) hatten.

Mit dem Duell gegen Afrika-Meister Tunesien (30:36 gegen Island) am Donnerstag in Dortmund steht die nächste Bewährungsprobe für die deutsche Mannschaft an. Weitere Gegner sind ebenfalls in der Westfalenhalle Europameister Frankreich am Samstag und Island am Sonntag.

Angefeuert von "Deutschland, Deutschland"-Rufen präsentierte sich die Brand-Sieben von Beginn an wesentlicher konzentrierter und bissiger als gegen Polen. Besonders die Deckung wurde zum Bollwerk und war Garant dafür, dass der Olympiazweite von 3:3 (5.) auf 10:5 (20.) davonzog. Im Angriff übernahm Rückraumspieler Hens wie gefordert Verantwortung und hatte bis zur Pause bereits sechs Treffer erzielt. Kurioserweise in Unterzahl zeigte sich die DHB-Auswahl bei ihrem vierten WM-Auftritt brandgefährlich.

Nach seinem Kurzeinsatz gegen Polen wurde der erst am Sonntag nachnominierte Christian Schwarzer (Lemgo) zum Schlüsselspieler. Da Abwehrchef Oliver Roggisch bereits in der 19. Minute das zweite Mal eine Zeitstrafe erhalten hatte, sprang der 37-Jährige für den Magdeburger in die Bresche. Gemeinsam mit seinem Vereinskollegen Sebastian Preiß bildete der Stand-by-Nationalspieler fortan den Mittelblock, hinter dem auch Keeper Henning Fritz etliche Male glänzte.

Zudem nutzte "Blacky" Schwarzer im Angriff mit vier Treffern seine Chancen am Kreis. Selbst als die ohne den verletzten Bundesliga-Legionär Vid Kavticnik (Kiel) angetretenen Slowenen kurz nach der Pause auf 16:18 (34.) verkürzten, behielt der Ex-Europameister kühlen Kopf und zeigte seine mit Abstand beste Turnierphase.

Brand hatte seine Profis als Einstimmung auf "das erste von vier Endspielen" mit einer Videovorführung der Polen-Niederlage konfrontiert. Aufgrund der schwachen Chancenverwertung hatte der Weltmeister von 1978 mehr Konsequenz beim Ausspielen der Angriffe sowie eine größere Disziplin gefordert. Mut machte Kapitän Markus Baur die Tatsache, "dass es auch bei den anderen Favoriten bisher nicht nur rund lief."

Mit dem Duell gegen Tunesien steht nach kurzer Regenerationsphase und der Anreise nach Dortmund am Donnerstag bereits der nächste Prüfstein an. Und der ebenfalls punktlos in die Vorrunde gestartete WM-Vierte von 2005 zeigt wenig Respekt vor den Gastgebern. "Das Niveau der beiden Teams ist fast gleich. Deutschland ist zwar Favorit, aber wir wollen gewinnen. Unser Ziel ist das Viertelfinale", betonte der tunesische Nationaltrainer Sead Hasanefendic, der zwischen 2002 und 2004 den VfL Gummersbach trainierte und damit ein Kenner der Bundesliga ist.

Quelle: ntv.de

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