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Zweiter EM-Test gegen Island DHB-Team verliert erneut

Die deutschen Handballherren bleiben vor der Europameisterschaft ohne Erfolgserlebnis gegen eine Spitzen-Mannschaft. Neun Tage vor Beginn des Turniers in Österreich unterliegt der EM-Vierte dem Olympia-Zweiten Island zum zweiten Mal binnen 21 Stunden. Bundestrainer Heiner Brand ist dennoch zuversichtlich.

Bundestrainer Heiner Brand scheren die Niederlagen wenig, weil er Fortschritte zu sehen glaubt.

Bundestrainer Heiner Brand scheren die Niederlagen wenig, weil er Fortschritte zu sehen glaubt.

(Foto: AP)

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat auch das zweite Duell mit Island verloren. Nach dem 28:32 am Samstag unterlag die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) erneut mit vier Toren Unterschied, diesmal allerdings 29:33. Dennoch macht sich Bundestrainer Heiner Brand keine Sorgen um die EM.

"Es war ein steter Aufwärtstrend zu erkennen. Wer die Vorbereitung kennt, weiß, dass uns nicht Angst und Bange sein muss. Die Spiele haben uns sehr gut getan", sagte er und urteilte: "Ich bin mit dem Angriffsspiel zufriedener als am Vortag. Aber individuelle Fehler haben uns immer dann zurückgeworfen, wenn wir die Big Points hätten machen können."

Bitter wieder im Tor

Gegen Island gab Torhüter Johannes Bitter (Hamburg) 13 Tage nach seiner Ellbogen-Operation sein Comeback und bot eine solide Vorstellung. Dagegen fehlte Rückraum-Ass Holger Glandorf (Lemgo), der sich am Vortag eine Zerrung im rechten Oberschenkel zugezogen hatte. Für ihn kam der kurzfristig nachnominierte Großwallstädter Steffen Weinhold zum Einsatz. Bester Werfer beim WM-Fünften war erneut der Göppinger Lars Kaufmann (7).

DHB-Spieler Martin Strobl liegt nach einem Foiul am Boden.

DHB-Spieler Martin Strobl liegt nach einem Foiul am Boden.

(Foto: AP)

Überraschend begann die deutsche Mannschaft ohne Abwehrchef Oliver Roggisch. Ohne ihn war die Deckung jedoch löchrig, was die Isländer für leichte Tore vor allem des wieder starken Olafur Stefansson (9) nutzte. Erst nach dem 7:11 (15.) schickte Brand seinen Abwehr-Organisator aufs Feld. Prompt stabilisierte sich die Defensive. Der Gastgeber holte auf und ging durch Weinhold beim 14:13 (25.) in Führung, die sie aber bis zum 17:18-Pausenstand wieder verspielte.

Fast permanent im Rückstand

Bis auf eine Ausnahme (19:18/33.) lief der Gastgeber anschließend einem Rückstand hinterher. Selbst die emotionalen Ausbrüche von Brand an der Seitenlinie halfen nicht gegen leichte Fehler, die auch am Vortag schon Ursache für die Niederlage gewesen waren. Beim 29:32 (59.) war die Niederlage besiegelt.

"Ich bin insgesamt nicht unzufrieden. Ich sehe einen Fortschritt. Wir sind wesentlich weiter als am Dienstag", sagte Brand mit Blick auf den 30:29-Erfolg gegen EM-Gastgeber Österreich. Vor allem die Niederlage in Nürnberg nahm er zum Teil mit auf seine Kappe, weil er auf der Suche nach den besten Formationen experimentierte: "Ich habe viel gewechselt, obwohl das nicht immer nötig gewesen wäre."

Handballerisch ausgeglichen

Als problematisch hatte sich der frühe Ausfall von Glandorf erwiesen. Dadurch musste Michael Müller (Rhein-Neckar Löwen) gut 50 Minuten durchspielen. "Bei einigen war eine Blockade festzustellen, vielleicht auch Überforderung. Die Konzentrationsmängel müssen vermindert werden", forderte Brand. Zugleich nahm der Coach aber sein Team auch in Schutz, das bis zur 58. Minute beim 28:30 noch auf ein Unentschieden hoffen konnte.

"Die vier Tore spiegeln nicht den Leistungsstand wider. Handballerisch war das ein Spiel zweier gleichwertiger Mannschaften", urteilte der Bundestrainer. Den letzten Test vor der EM absolviert der WM-Fünfte am Mittwoch (20.00 Uhr) in Mannheim gegen Brasilien.

Quelle: ntv.de, dpa

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