Sport

Kanu-WM in Szeged DKV hofft auf viele Medaillen

Trotz Schmerzen hat sich der dreimalige Olympiasieger Andreas Dittmer bei den Kanu-Weltmeisterschaften durchgebissen und greift am Samstag im Canadier-Einer nach seinem neunten WM-Titel. Mit dem dreimaligen Olympiasieger Dittmer an der Spitze kämpft der Deutsche Kanu-Verband (DKV) über 1000 Meter in acht von neun Finals gegen den großen Favoriten Ungarn. Nach dem Halbfinale am Freitag hat der DKV darüber hinaus bei den 500-Meter-Endläufen am Sonntag noch sechs Medaillenchancen. Während die Olympiasieger Ronald Rauhe und Tim Wieskötter (beide Potsdam) ihre Semifinal-Aufgabe im Kajak-Zweier ohne Probleme lösten, kam für Weltmeisterin Nicole Reinhard im Kajak-Einer das enttäuschende Aus.

Das Ausscheiden von Reinhardt trübte kurzzeitig die Stimmung, doch Bundestrainer Reiner Kießler blickt den Entscheidungen am Samstag über den Kilometer zuversichtlich entgegen. "Die Pflicht ist über 1000 Meter erreicht, jetzt kommt die Kür", sagte der Bundestrainer und hofft, dass seine Kanuten mit ähnlich viel Kampfgeist wie Dittmer dem großen Favoriten Ungarn Paroli bieten.

Riesengroße Erleichterung

Ebenfalls für das Finale über den Kilometer qualifizierten sich am Freitag der Canadier-Zweier mit den Athen-Olympiasiegern Christian Gille/Tomasz Wylenzek (Leipzig/Essen) und Andreas Ihle/Rupert Wagner (Magdeburg/Essen) im Kajak-Zweier durch sichere Halbfinal-Siege. Die anderen fünf Boote waren schon am Donnerstag direkt vom Vorlauf ins Finale durchgestartet.

Riesengroß war nach dem 1000-Meter-Halbfinale die Erleichterung bei Dittmer, der Olympia 2008 in Peking fest im Visier hat. Im Ziel ballte der 34 Jahre alte Vorzeige-Athlet ganz kurz die linke Faust - eine zentnerschwere Last war von ihm gefallen. "Das hat er noch nie nach einem Halbfinale gemacht", meinte Kießler. Wohl noch nie war auch die Freude über einen Endlauf-Einzug bei dem achtmaligen Weltmeister so groß. "Ich bin total glücklich über das Finale", sagte Dittmer über das erreichte Minimalziel und schenkte über 500 Meter im Halbfinale dann wie erwartet ab.

Duo Rauhe/Wieskötter strebt Gold an

Während er für DKV-Präsident Olaf Heukrodt über seine Paradestrecke zu den Favoriten zählt, gibt sich der 34-Jährige selbst zurückhaltend. "Ich gehe ohne Erwartungen in das Rennen", sagte Dittmer, der in der Vorbereitung neun Tage wegen einer Verletzung im Brustwirbelbereich pausieren musste und den Trainingsrückstand deutlich spürt. "Ich war schon recht nahe am Limit", schilderte der Neubrandenburger sein Gefühl beim Halbfinal-Lauf in Szeged. "Ich merke in jedem Rennen, dass die Rippen schmerzen."

Auch über 500 Meter war die DKV-Flotte gegen den Gegenwind gewappnet und steht am Sonntag mit sechs Booten im Finale. Eindrucksvoll untermauerten Rauhe/Wieskötter ihre Favoritenstellung. "Die Form stimmt. Das wird ein Zweikampf mit den Ungarn", sagte ihr Trainer Rolf-Dieter Amend. Unauffindbar verkroch sich dagegen die 20-jährige Reinhardt nach dem überraschenden K.o. "Sie ärgert sich selbst am meisten", sagte Sportdirektor Jens Kahl.

von Christian Kunz, dpa

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen