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Leichtathletik-WM in Osaka DLV-Team "jünger und stärker"

Ein 69-köpfiges Team mit 34 Männern und 35 Frauen hat der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) für die 11. Weltmeisterschaften in Osaka/Japan (25.8.-2.9.) nominiert. 13 der 47 Disziplinen blieben nach harten Kriterien unbesetzt. Star der Mannschaft mit rund zehn Hoffnungen auf etwa fünf Medaillen ist die Offenburger Speerwurf-Europarekordlerin Christina Obergföll, die als weltweit größte WM-Favoritin gilt.

"Unser Team ist jünger und dennoch stärker als 2005", sagt Jürgen Mallow, der schon Cheftrainer war, als es vor zwei Jahren in Helsinki Gold durch Diskus-Ass Franka Dietzsch, Silber durch Obergföll sowie dreimal Bronze gab. Von 63 Nominierten waren in Helsinki nach dem Rückzug der weiblichen 4x100-m-Staffel nur 52 angetreten. Auch im August könnte sich die Zahl der WM-Athleten noch reduzieren, falls die 4x400-m-Staffel bei schwachen Einzelzeiten der Nominierten entfallen würde.

Für dieses Quartett werden am 12. August bei der Wattenscheider DLV-Gala noch zwei Läuferinnen aus einem Kreis von drei Athletinnen gesucht, bei den Männern noch einer für die 4x400-m-Staffel. Erst einmal muss 10.000-m-Europameister Jan Fitschen (Wattenscheid) am Samstag über 5000 m im belgischen Heusden die B-Norm (13:28,0) und im direkten Duell die DLV-Saisonbestzeit des Tübingers Arne Gabius (13:27,48) unterbieten, um noch auf den WM-Express aufzuspringen.

Nominiert wurden auch einige stark nach vorn gekommene Nachwuchsathleten. Im Sprintteam, in dem der 200-m-Olympiasiebte Tobias Unger (Kornwestheim-Ludwigsburg) nach der Erfurter Pleite (5. ) vom Star zum Problemkind wurde, steht der zweifache U20-Europameister Julian Reus (19/Erfurter LAC) als jüngster aller 69 WM-Fahrer.

Nicht berücksichtigt wurden bei den Männern und Frauen jeweils 800, 1500 m und Dreisprung, bei den Männern außerdem 400 m Hürden und 50-km-Gehen. Auch in den weiteren der acht unbesetzt bleibenden Frauen-Wettbewerbe (400 m, 5000, 10.000 m, 100 m Hürden, 3000 m Hindernis) wird die Schwäche in den Laufdisziplinen deutlich.

Neben Christina Obergföll (Offenburg) steht das starke Duo des Neubrandenburger Erfolgstrainers Dieter Kollark an der Spitze der Weltrangliste: Diskus-Weltmeisterin Franka Dietzsch und die Kugelstoß-EM-Dritte Petra Lammert. In Medaillenform kommen könnten durchaus wieder die Kugel-Olympiazweite Nadine Kleinert (Magdeburg), auch die noch verletzte Leverkusener Speerwurf-Europameisterin Steffi Nerius. Bronze-Chancen hat im Hammerwurf auch die Frankfurter Olympiavierte Betty Heidler.

Bei den Männern gibt es eher vage Bronze-Hoffnungen. So im Kugelstoßen, falls Ralf Bartels (Neubrandenburg) wie so oft noch in Hochform kommt, oder der nach Saisonduellen 6:2 führende Leipziger Europacupsieger Peter Sack sein neues Niveau umsetzen kann. Ähnliches gilt für die WM-Vierten Markus Esser (Leverkusen) im Hammerwurf und Andre Niklaus (LG Berlin) im Zehnkampf, Tim Lobinger (Köln) und Danny Ecker (Leverkusen) als "ewige" Hoffnungen im Stabhochsprung sowie den momentan angeschlagenen Hochspringer Eike Onnen (Hannover), wenn er den Höhenflug (2,34 m) fortsetzen kann.

von Gerd Holzbach, sid

Quelle: ntv.de

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