Um Neugebauer, Mihambo und Weber DLV schickt 80-köpfiges Team zur WM in Tokio
31.08.2025, 14:25 Uhr
Leo Neugebauer ist eine der deutschen Gold-Hoffnungen für die WM.
(Foto: IMAGO/ZUMA Press)
Das deutsche Aufgebot für die Leichtathletik-WM in Tokio ist so gut wie komplett. Insgesamt 80 Athletinnen und Athleten dürfen sich auf die Wettkämpfe in Japan freuen.
Knapp zwei Wochen vor den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Tokio hat der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) 49 weitere Starter bekannt gegeben. Mit dabei sind unter anderem bekannte Namen wie Zehnkampfstar Leo Neugebauer, Silbermedaillengewinner bei den Olympischen Spielen in Paris, 100-Meter-Läufer Owen Ansah und Hochspringerin Christina Honsel. Laut DLV-Mitteilung werden nach aktuellem Stand 80 deutsche Athletinnen und Athleten am Jahreshighlight teilnehmen.
Der formstarke Speerwerfer Julian Weber, der beim Diamond-League-Finale in Zürich zuletzt seine eigene Weltjahresbestleistung verbesserte, Kugelstoß-Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye und Weitsprung-Star Malaika Mihambo hatten bereits zuvor als Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die Titelkämpfe in Japan (13. bis 21. September) festgestanden.
Durch Nachrücker vergrößerte sich das deutsche Aufgebot noch. Diese letzten Startplätze vergab der Weltverband World Athletics über die Weltrangliste, nachdem alle An- und Abmeldungen eingegangen waren. Davon profitierten über 10.000 Meter Aaron Bienenfeld und Eva Dieterich sowie Hammerwerferin Samantha Borutta.
Männer
100 Meter: Owen Ansah (Hamburger SV), Lucas Ansah-Peprah (Hamburger SV)
400 Meter: Jean Paul Bredau (VfL Wolfsburg)
4x100 Meter: Deniz Almas (LG Olympia Dortmund), Owen Ansah (Hamburger SV), Lucas Ansah-Peprah (Hamburger SV), Heiko Gussmann (Sprintteam Wetzlar), Marvin Schulte (ASV Köln), Julian Wagner (TV Wattenscheid 01)
4x400 Meter Mixed: Emil Agyekum (SCC Berlin), Florian Kroll (LG Osnabrück), Manuel Sanders (TV Wattenscheid 01)
800 Meter: Alexander Stepanov (VfL Sindelfingen)
1500 Meter: Robert Farken (SG Motor Gohlis-Nord Leipzig)
5000 Meter: Mohamed Abdilaahi (Cologne Athletics), Florian Bremm (LSC Höchstadt/Aisch)
10.000 Meter: Aaron Bienenfeld (Düsseldorf Athletics)
Marathon: Amanal Petros (Hannover 96), Richard Ringer (LC Rehlingen)
20 Kilometer Gehen: Leo Köpp (LG Nord Berlin), Christopher Linke (SC Potsdam)
35 Kilometer Gehen: Johannes Frenzl (Eintracht Frankfurt), Jonathan Hilbert (LG Ohra Energie), Christopher Linke (SC Potsdam)
110 Meter Hürden: Gregory Minoué (TV Kalkum-Wittlaer), Manuel Mordi (Hamburger SV)
400 Meter Hürden: Joshua Abuaku (Eintracht Frankfurt), Emil Agyekum (SCC Berlin), Owe Fischer-Breiholz (Königsteiner LV)
3000 Meter Hindernis: Karl Bebendorf (Dresdner SC 1898), Niklas Buchholz (LSC Höchstadt/Aisch), Frederik Ruppert (LAV Stadtwerke Tübingen)
Hochsprung: Tobias Potye (Cologne Athletics)
Stabhochsprung: Torben Blech (TSV Bayer 04 Leverkusen), Bo Kanda Lita Baehre (Düsseldorf Athletics), Oleg Zernikel (ASV Landau)
Weitsprung: Simon Batz (MTG Mannheim)
Dreisprung: Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz)
Diskuswurf: Henrik Janssen (SC Magdeburg), Mika Sosna (TSG Bergedorf), Steven Richter (LV 90 Erzgebirge)
Hammerwurf: Merlin Hummel (LG Stadtwerke München)
Speerwurf: Julian Weber (USC Mainz)
Zehnkampf: Niklas Kaul (USC Mainz), Leo Neugebauer (VfB Stuttgart), Till Steinforth (SV Halle)
Frauen
100 Meter: Gina Lückenkemper (SCC Berlin), Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar), Sina Mayer (LAZ Zweibrücken)
200 Meter: Sophia Junk (LG Rhein-Wied), Jessica-Bianca Wessolly (VfL Sindelfingen)
4x100 Meter: Jolina Ernst (TV Wattenscheid 01), Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar), Sophia Junk (LG Rhein-Wied), Gina Lückenkemper (SCC Berlin), Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar), Sina Mayer (LAZ Zweibrücken)
4x400 Meter: Eileen Demes (TV 1861 Neu-Isenburg), Annkathrin Hoven (TSV Bayer 04 Leverkusen), Jana Lakner (LG Telis Finanz Regensburg), Elisa Lechleitner (LAZ Ludwigsburg), Johanna Martin (1. LAV Rostock), Skadi Schier (SCC Berlin)
4x400 Meter Mixed: Jana Lakner (LG Telis Finanz Regensburg), Elisa Lechleitner (LAZ Ludwigsburg), Johanna Martin (1. LAV Rostock)
800 Meter: Smilla Kolbe (Eintracht Frankfurt), Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler)
1500 Meter: Jolanda Kallabis (FT 1844 Freiburg), Nele Weßel (TV Waldstraße Wiesbaden)
5000 Meter: Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald), Lea Meyer (VfL Löningen)
10.000 Meter: Eva Dieterich (LAV Stadtwerke Tübingen)
400 Meter Hürden: Eileen Demes (TV 1861 Neu-Isenburg), Elena Kelety (Frankfurt Athletics)
3000 Meter Hindernis: Olivia Gürth (Silvesterlauf Trier), Gesa Krause (Silvesterlauf Trier), Lea Meyer (VfL Löningen)
Hochsprung: Christina Honsel (TV Wattenscheid 01), Imke Onnen (Cologne Athletics)
Weitsprung: Malaika Mihambo (LG Kurpfalz)
Dreisprung: Caroline Joyeux (LG Nord Berlin), Jessie Maduka (Cologne Athletics)
Kugelstoß: Alina Kenzel (VfB Stuttgart), Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge), Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim)
Diskuswurf: Shanice Craft (SV Halle), Kristin Pudenz (OSC Potsdam), Marike Steinacker (TSV Bayer Leverkusen)
Hammerwurf: Aileen Kuhn (Eintracht Frankfurt), Samantha Borutta (Eintracht Frankfurt)
Siebenkampf: Vanessa Grimm (Königsteiner LV), Sandrina Sprengel (LG Steinlach-Zollern)
Für Schlagzeilen hatte in den vergangenen Tagen vor allem der verpflichtende Gentest für Frauen gesorgt, den der Weltverband World Athletics (WA) kurz vor der WM eingeführt hat. WA-Präsident Sebastian Coe berichtete allerdings von "überwältigender Unterstützung" bei der Umsetzung. Der Verband testet auf das SRY-Gen, das Teil des Y-Chromosoms ist und die Entwicklung männlicher Merkmale bewirkt. Ende Juli hatte World Athletics bekannt gegeben, dass sich künftig alle Athletinnen einem solchen Test unterziehen müssen. Nur wer ein negatives Testergebnis verbucht, ist demnach berechtigt, in der Frauenkategorie an Weltranglistenwettbewerben teilzunehmen.
Inzwischen hätten über 90 Prozent der Starterinnen in Tokio den Test absolviert, sagte Coe. Mit Blick auf die Kritik an den eingeführten Teste erklärte der 68-Jährige: "Wir führen keine Geschlechtertests durch. Wir verifizieren die weibliche Biologie." Auch ginge es "nicht um genetische- oder DNA-Informationen", betonte der Olympiasieger von 1980 und 1984 über die 1500 Meter.
An den Tests hatte zuletzt unter anderem die Tokio-Olympiasiegerin im Weitsprung, Malaika Mihambo, Kritik geäußert: "In kürzester Zeit alle Athletinnen weltweit zu Gentests verpflichten zu wollen, ist juristisch fragwürdig, ethisch heikel und wissenschaftlich verkürzt", sagte sie. Auch der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) äußerte sich kritisch zur Einführung und zum Ablauf.
Quelle: ntv.de, tsi/dpa/sid