Wieder schwache Schießleistung DSV-Boss provoziert Biathleten, aber die produzieren nächstes Desaster
11.01.2025, 17:28 Uhr
Immerhin Philipp Nawrath verbesserte sich deutlich gegenüber dem desaströsen Sprintrennen.
(Foto: IMAGO/Funke Foto Services)
Oberhof ist kein gutes Pflaster für die deutschen Biathlon-Männer: Ausgerechnet beim Heimspiel produzieren die DSV-Athleten desaströse Schießleistungen. Der Ton ist scharf.
Die deutschen Biathlon-Männer haben beim Heimweltcup in Oberhof in der Verfolgung die geforderte Wiedergutmachung verpasst und für die nächste herbe Enttäuschung gesorgt. Philipp Nawrath verbesserte sich zwar vor 20.500 Fans am Rennsteig um elf Plätze, war aber im Rennen über 12,5 km auf Rang 16 noch der beste DSV-Athlet. Justus Strelow wurde 17. Nach einem französischen Dreifachsieg im Sprint dominierten diesmal die Norweger. Sturla Holm Lägreid triumphierte mit zwei Schießfehlern knapp vor Tarjei Bö (1/+5,2 Sekunden) und Johannes Thingnes Bö (3/+19,7).
Insgesamt leistete sich das deutsche Team erneut 25 Schießfehler, nachdem es schon im Sprint (17) schwer gehapert hatte. Nawrath (4) hatte trotz der zweitschnellsten Laufzeit so über eine Minute Rückstand auf den Sieger. Strelow schoss zwar nur einmal daneben, war aber in der Loipe zu langsam. Danilo Riethmüller (4), der zuletzt Zweiter beim Massenstart von Grand Bornand geworden war, musste sich mit Rang 25 begnügen.
Vor dem Rennen hatte DSV-Sportdirektor Felix Bitterling eine deutliche Reaktion gefordert. "Es ist kein generelles Schießproblem, das Problem ist zwischen den Ohren. Jeder spürt den Druck, wir wollen es besonders gut machen. Ich habe bei einem Fußballer aber noch nie gehört, dass er bei einem Heimspiel über Druck klagt", sagte Bitterling im ZDF. Natürlich gebe es bei so vielen Fans "Ablenkung, aber damit muss man klarkommen".
Spätestens am Sonntag wolle man zum Abschluss des Weltcups in Oberhof bei Single-Mixed- (12.20 Uhr) und Mixed-Staffel (14.30 Uhr/ZDF und Eurosport) wieder "ein Wörtchen mitreden", so Bitterling. Im Anschluss geht es dann direkt weiter nach Ruhpolding, wo es bereits am Mittwoch der Einzel der Männer über 20 km ansteht.
Preuß kann Hypothek aus Sprint nicht wettmachen
Auch bei den Frauen lief es nicht besonders gut: Selina Grotian verpasste in der Verfolgung das Podest knapp. Nach Rang zehn im Sprint verbesserte sich die 20 Jahre alte Biathletin im Rennen über 10 km auf den fünften Platz. Zu Rang drei fehlten nur rund sieben Sekunden. Franziska Preuß musste sich mit Rang 20 begnügen. Die Hypothek vom Sprint war für die 30-Jährige zu groß.
Der Sieg ging an die Französin Lou Jeanmonnot, die mit einem Schießfehler 18,1 Sekunden Vorsprung vor Maren Kirkeeide (2) aus Norwegen hatte. Elvira Öberg (1/+26,2) verbesserte sich von Rang 37 im Sprint noch auf den dritten Platz. Julia Tannheimer (3/1:13,1) wurde Zwölfte, Preuß hatte nach drei Fehlern 1:51,3 Minuten Rückstand. Im Sprint war sie nur 28. geworden.
Vanessa Voigt, nur 68. im Sprint, war aus gesundheitlichen Gründen nicht am Start. Für sie ist der Heimweltcup vorzeitig beendet. "Leider scheint es so, dass sie die Krankheit über die Feiertage doch deutlich schwerer erwischt hat", sagte DSV-Sportdirektor Felix Bitterling vor dem Verfolger.
Quelle: ntv.de, ter/sid