Weinbuchs ehrliches Geständnis DSV-Duo jubelt, Frauen protestieren gegen IOC
12.03.2023, 15:53 Uhr
Vinzenz Geiger sprintete auf den zweiten Rang in Oslo.
(Foto: dpa)
Kombinierer Vinzenz Geiger "klaut" seinem Freund Julian Schmid in Oslo 20 Punkte für die Weltcup-Gesamtwertung. Übel nimmt er das seinem Kumpel nicht, beide feiern ihren Erfolg überschwänglich. Die Kombi-Frauen protestieren derweil mit Schnurrbärten gegen das IOC.
Vinzenz Geiger ließ seinen Freund Julian Schmid auf den letzten Metern eiskalt stehen, dann hüpften die Zimmerkollegen gemeinsam auf das Podest: Der "Oberstdorf-Express" hat auch am Holmenkollen in Oslo mit den Rängen zwei und drei eindrucksvoll zugeschlagen. Nicht zu stoppen war aber Kombinierer-Dominator Jarl Magnus Riiber, der in seiner norwegischen Heimat die Weltcupsiege Nummer 54 und 55 feierte.
"Zweiter und Dritter, das fühlt sich wie Erster und Zweiter an. Riiber ist auf dieser Schanze einfach unglaublich gut", sagte Olympiasieger Geiger im ZDF. Auch Schmid, am Samstag wie schon bei der WM in Planica Zweiter hinter dem überragenden Riiber, war rundum zufrieden: "Vinzi und ich auf dem Podest, das ist genial." Geiger "klaute" seinem Freund Schmid aber auch 20 Punkte im Kampf um den Gesamtweltcup. Dort führt nun der Österreicher Johannes Lamparter, der am Sonntag Sechster wurde, mit 1325 Punkten klar vor Schmid (1179) und Jens Luraas Oftebro (Norwegen/1173). Die letzten zwei Wettkämpfe finden am 25./26. März in Lahti statt.
Routinier Eric Frenzel belegte am vorletzten Wochenende seiner Karriere die Plätze 15 und 24. Stark präsentierte sich auch Jakob Lange, der am Sonntag als Achter das zweitbeste Ergebnis seiner Karriere verbuchte. Folglich zufrieden war der scheidende Bundestrainer Hermann Weinbuch: "Das war richtig stark. Mit zwei Podestplätzen ist es optimal gelaufen." Die Legende gab auch überraschende Einblicke zu seinem bevorstehenden Aus. "Die Energie ist von meiner Seite nicht mehr ganz da. Die jungen Leute, es ist noch mal spezieller, mit ihnen zu arbeiten. Mein Gefühl sagt mir, dass ich vielleicht bei den Jungs nicht mehr die 100-prozentige Überzeugung gewinnen kann und sie nicht mehr 100-prozentig motivieren kann", sagte Weinbuch.
Bei den Frauen beendete Nathalie Armbruster ihre starke Debütsaison mit Rang neun und verteidigte so ihren zweiten Platz in der Gesamtwertung. "Die Saison war der pure Wahnsinn", sagte die 17-Jährige zwei Wochen nach dem Gewinn der WM-Silbermedaille. Armbruster und Co. nutzten das Saisonfinale am Samstag zu einem erneuten Protest gegen das IOC. Nach dem Rennen malten sich zahlreiche Athletinnen einen Schnurrbart auf, um auf die Nicht-Berücksichtigung für die Olympischen Winterspiele 2026 hinzuweisen. Dort wird die Frauen-Kombination als einzige nordische Disziplin nicht vertreten sein.
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid