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Beim Material danebengegriffen DSV-Stars leiden in "schrecklicher" Verfolgung

Benedikt Doll verlor in der Verfolgung 15 Positionen.

Benedikt Doll verlor in der Verfolgung 15 Positionen.

(Foto: IMAGO/Bildbyran)

Mit guten Ausgangspositionen starten die deutschen Biathlon-Asse in die Verfolgung - dann aber geht es rückwärts. Auf eisiger Piste finden Denise Herrmann-Wick, Benedikt Doll & Co. kaum Halt. Außerdem sorgt das Wetter für eine kurzfristige Streckenänderung.

Denise Herrmann-Wick suchte auf der "Eisrampe" von Annecy-Le Grand Bornand auf der Außenbahn nach Halt, probierte es im Zielspurt gar ohne Beineinsatz. Die deutsche Vorzeigebiathletin zog im Verfolger bei grenzwertigen Streckenverhältnissen alle Register - doch es half nur wenig. "Es war recht schwierig, mit dem Ski überhaupt einen Abdruck zu bekommen. Man ist dauernd weggerutscht", klagte die 33-Jährige: "Fürs Laufen war das nichts."

Beraubt um ihre große Stärke fiel die Olympiasiegerin einen Tag nach Laufbestzeit und Rang drei im Sprint nach 10 Kilometern auf Position sieben zurück. "Wir haben keine Stahlkanten, das war in den Kurven ziemlich gefährlich. Es hat mich beim Einlaufen schon fast gelegt", monierte Herrmann-Wick in der ARD: "Ich bin heil ins Ziel gekommen. Man musste schauen, dass man die Scheiben trifft und jeden unnötigen Meter vermeidet."

Doch auch das gelang mit drei Fehlern nicht wirklich. Im Ziel hatte die Oberwiesenthalerin einen Rückstand von 1:57,8 Minuten auf die fehlerfreie Siegerin Elvira Öberg aus Schweden, allein in der Loipe verlor sie über eine Minute. Dafür, dass sie mit dem Material "einen Nachteil" gehabt habe, "hat sie es noch ordentlich gemacht", sagte ARD-Experte Arnd Peiffer.

Für einen deutschen Lichtblick sorgte Franziska Preuß mit Rang zehn. Die wegen eines Infekts verspätet in die Saison eingestiegene Hoffnungsträgerin verbesserte sich um 14 Positionen und schnappte sich die halbe Norm für die Heim-WM in Oberhof. Auch Vanessa Voigt (2/+3:21,2) mit Rang 17 und Sophia Schneider (3/+3:35,8) auf Position 24 verbesserten sich nach durchwachsenem Sprint.

"Grenzwertige Bedingungen"

Auch die deutschen Männer hatten beim Sieg des Norwegers Sturla Holm Lägreid mit den eisigen Bedingungen zu kämpfen. Wie Herrmann konnte Benedikt Doll seine gute Ausgangsposition aus dem Sprint nicht veredeln, fiel nach fünf Fehlern gar von Rang drei auf 18 zurück. "Ich hatte das Gefühl, ich komme nicht vom Fleck", sagte der 32-Jährige: "Ab der zweiten Runde hat mir der Magen wehgetan, es war ein ziemlich schreckliches Erlebnis."

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Wie auch alle anderen deutschen Skijäger verlor er allein auf der verkürzten Loipe weit über eine Minute. Die Strecke habe nach einem späten Temperatursturz in der Nacht einer "Eisrampe" geglichen, berichtete DSV-Sportdirektor Felix Bitterling: "Es waren Bedingungen, die grenzwertig waren. Es war ein Materialrennen." Trotz kurzfristiger Präparierung mit Salz konnte bei den Männern ein Anstieg mit folgender Abfahrt aus Sicherheitsgründen nicht gelaufen werden.

Am besten kam noch Roman Rees mit der modifizierten Runde klar, lief mit nur einem Schießfehler von Platz 27 auf 13 nach vorne. "Ich bin sehr zufrieden", sagte Rees: "Mir ging es körperlich wieder deutlich besser als im Sprint." Zum Jahresabschluss stehen am Sonntag (12.10 und 14.15 Uhr/ARD und Eurosport) jeweils die ersten Massenstartrennen des Winters an.

Quelle: ntv.de, tsi/sid

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