Auch Trumpf Petkovic sticht nicht DTB-Damen müssen absteigen
22.04.2012, 15:19 Uhr
Andrea Petkovic war bei ihrem Comeback chancenlos. Wegen ihr steigen die DTB-Damen aber nicht ab.
(Foto: dpa)
Das Wunder von Stuttgart bleibt aus. Nach den beiden Niederlagen zum Auftakt können die deutschen Tennisdamen den Abstieg gegen Australien nicht mehr verhindert. Andrea Petkovic kassiert bei ihrem Comeback eine erwartbare Niederlage. Bedenklicher ist: Ihren Teamkolleginnen fehlen erneut die Nerven in wichtigen Spielen.
Auch das herbeigesehnte Comeback von Andrea Petkovic hat die deutschen Tennis-Damen nicht vor dem Abstieg aus der Fed-Cup-Weltgruppe bewahrt. Sie stand in Stuttgart gegen US-Open-Siegerin Samantha Stosur nach fast dreieinhalb Monaten Verletzungspause auf verlorenem Posten und konnte die erhoffte Wende nicht einleiten. Durch das 4:6, 1:6 war die deutsche Niederlage gegen Australien bereits vor dem abschließenden Einzel und Doppel besiegelt.
Anstatt im nächsten Jahr um den Titel im traditionsreichen Mannschaftswettbewerb zu kämpfen, geht es für die erfolgsverwöhnten deutschen Damen zum vierten Mal seit 2005 in die Zweitklassigkeit. "Es ist sehr bitter, den entscheidenden dritten Punkt zu verlieren", sagte Petkovic nach ihrer Partie. Umwerfen werde der erneute Abstieg das Team aber nicht. "Wir sind eine geschlossene Gemeinschaft und werden einen neuen Anlauf nehmen", versprach die 24-Jährige.
Aus Erfahrungen lernen
"Natürlich verlieren wir dadurch wieder ein Jahr, aber die Mädels werden aus diesen Erfahrungen lernen", sagte Teamchefin Barbara Rittner. Die 38-Jährige hatte nach den beiden Auftaktpleiten von Angelique Kerber (6:7 (1:7), 4:6 gegen Stosur) und Julia Görges (4:6, 4:6) gegen Jarmila Gajdosova) am Samstag mit der Nominierung von Petkovic ihren letzten Trumpf aus dem Ärmel gezogen.
Und in der Tat sorgte der erste Auftritt von Petkovic seit Mitte Januar zunächst für Aufbruchstimmung. Das Publikum feuerte die 24-Jährige lautstark an, Petkovic eröffnete die Begegnung mit einem krachenden Vorhandwinner. Doch schnell wurde deutlich, dass der Hessin nach der langen Pause wegen eines Ermüdungsbruchs im Rücken verständlicherweise noch die Spielpraxis fehlte.
Die Nerven spielen nicht immer mit
"Ich habe in den entscheidenden Momenten zu hektisch agiert, war wie eine Fliege ohne Kopf. Das nervt mich", sagte die Hessin. Frustriert verließ sie nach der Niederlage den Center Court, ließ sich zunächst auch von ihren Mitspielerinnen nicht trösten. "Wenn ich verloren habe, brauche ich meine Ruhe, aber die Mädels haben mich in der Kabine aufgebaut", sagte Petkovic.
Ausschlaggebend für den erneuten Absturz der deutschen Damen in die Bedeutungslosigkeit war die Niederlage von Petkovic nicht. Vielmehr hatten Kerber und Görges am ersten Tag ihre Nerven nicht in den Griff bekommen. Ein inzwischen fast schon vertrautes Problem bei den deutschen Damen. 2010 in Tschechien war Petkovic am Druck zerbrochen. Anfang des Jahres war die dieses Mal verletzte Sabine Lisicki an der hohen Erwartungshaltung an die Spitzenspielerin zerbrochen. "Ich denke, das hat etwas mit Erfahrung zu tun. Aber man lernt daraus", versprach Petkovic.
Quelle: ntv.de, dpa