Kein Podiumsplatz in Ruhpolding Damen-Staffel läuft hinterher
15.01.2010, 19:37 UhrDie deutsche Frauen-Staffel verpatzt beim Biathlon-Weltcup in Ruhpolding die Generalprobe für die Olympischen Winterspiele. Beim Heimrennen steht für das deutsche Quartett statt des zweiten Saisonsiegs am Ende nur Platz vier zu Buche.

Die deutschen Damen traten in der Besetzung Andrea Henkel, Magdalena Neuner, Martina Beck und Kati Wilhelm an.
(Foto: dpa)
Magdalena Neuner hat die deutschen Biathlon-Damen bei ihrem ersten Staffeleinsatz in dieser Saison um einen Platz auf dem Podium gebracht. Die sechsfache Weltmeisterin leistete sich beim Weltcup in Ruhpolding im Stehend-Anschlag fünf Fahrkarten und gab den beiden Läuferinnen nach ihr damit eine zu große Bürde mit auf den Weg.
In der Besetzung Andrea Henkel, Neuner, Martina Beck und Kati Wilhelm hatte die deutsche Staffel am Ende 32,3 Sekunden Rückstand auf Sieger Schweden (1:17:31). Platz zwei belegte Russland vor Norwegen. Der Präsident des Deutschen Skiverbandes (DSV), Alfons Hörmann, sieht die Biathlon-Frauen trotz der Enttäuschung dennoch auf einem guten Weg: "Die Ergebnisse stimmen absolut, das sieht gut aus mit Blick auf Vancouver."
Zwei Strafrunde für Neuner
Neuner zeigte bei der Generalprobe für das olympische Staffelrennen beim Stehend-Anschlag Nerven und musste gleich zweimal in die Strafrunde. Dabei hatte sich die 22-Jährige bei ihrem ersten Staffeleinsatz im Olympia-Winter so viel vorgenommen. "Es ist die letzte Möglichkeit, mich zu beweisen. Ich will in Vancouver unbedingt in die Staffel", hatte die Wallgauerin zwei Tage nach ihrem dritten Platz im Sprint gesagt. Die drei Staffeln in Östersund, Hochfilzen und Oberhof hatte die 14-fache Weltcupsiegerin aus gesundheitlichen Gründen verpasst.
Läuferisch und im Liegendschießen bestätigte sie in Ruhpolding ihre gute Form, doch im Stehend-Anschlag zeigte sie eigentlich bereits überwunden geglaubte Schwächen. "Desto länger man da vorne steht, desto schwieriger wird es. Die ersten beiden Fehlschüsse waren knapp, das hat mich etwas aus dem Rhythmus gebracht", sagte Neuner. Dennoch hofft sie nach wie vor, bei Olympia in der Staffel laufen zu dürfen.
Wilhelm kann Platz drei nicht halten
Henkel hatte Neuner mit einem minimalen Rückstand auf Italien auf die Loipe geschickt. Zwar leistete sich die 33-Jährige drei Nachlader, doch mit einer starken läuferischen Leistung hielt sie die deutsche Staffel im Rennen. "Normalerweise verlierst du mit drei Nachladern 30 Sekunden", lobte Bundestrainer Uwe Müssiggang. Henkel selbst war mit ihrer Leistung hingegen nicht ganz zufrieden. "Ich habe mich heute nicht so gut gefühlt. Außerdem bin ich auch nicht gegen die Stärksten gelaufen", sagte sie.
Beck zeigte als dritte Starterin am Schießstand zwar eine souveräne Leistung mit nur einem Nachlader, läuferisch tat sich die Mittenwalderin aber schwer und konnte die 45 Sekunden Rückstand auf die Spitze nicht verringern. Wilhelm lief anschließend auf Platz vier liegend furios los, konnte auf der Schlussrunde den Angriff der Norwegerin Tora Berger aber nicht abwehren. "Wenn man Platz drei am Ende noch verliert, kann man natürlich nicht zufrieden sein", sagte Wilhelm. An diesem Samstag stehen in Ruhpolding die beiden Massenstart-Rennen auf dem Programm. Neuner hat dann die Chance zur Wiedergutmachung.
Quelle: ntv.de, dpa